Klangwelten Das Kölner Acht-Brücken-Festival zelebrierte sein Finale

Köln · Etwas mehr als 25.000 Besucher hat das am Freitag zu Ende gegangene Kölner Musikfestival "Acht Brücken" anlocken können. Das Finale servierte eher die leisen Töne.

 Ungewöhnliche Klänge für Concerto Köln.

Ungewöhnliche Klänge für Concerto Köln.

Foto: Thomas Brill

Für Philharmonie- und Festivalchef Louwrens Langevoort eine erfreuliche Zahl. "Ich glaube, dass die Politik verstanden hat, dass dieses Festival nach Köln gehört", sagte er vor dem Publikum des Abschlusskonzertes am Freitag.

Das Finale fiel, was den Andrang in der Philharmonie anging, allerdings eher bescheiden aus. Das lag freilich daran, dass die Veranstalter nicht mit einem Knüller aufwarteten, sondern eher leise Töne servierten.

Die originelle Grundidee: Ein Spezialensemble für neue Musik trifft auf ein mit historischen Musikinstrumenten ausgestattetes Orchester für alte Musik. Konkret: Unter der Leitung von Stefan Asbury spielten das Ensemble Musikfabrik und Concerto Köln.

Wie unterschiedlich Komponisten ihre Strategien anlegen, um die Klangwelten zusammenzubringen, zeigten zu Beginn Hèctor Parra mit einem neuen Stück und am Ende Martin Smolka mit einem Werk von 2006.

Spannendes Meisterwerk in sechs Sätzen

Während Parra gleichsam programmatisch vorgeht und Pier Pasolinis musikalisch abstrahiertes Drama "Orgia" der Johannespassion von Johann Sebastian Bach mit durchaus zitathaften Momenten gegenüberstellt, geht Smolka ganz anders vor. Er entwickelt seine Musik aus dem Inneren des Klanges heraus, stülpt ihr keine Ideen über, sondern horcht den Möglichkeiten der Verschmelzung nach. Mit ganz erstaunlichen Ergebnissen.

Es gibt da wunderbare, sphärische Musik, exotische Gamelan-Anklänge, rhythmische Verdichtungen, kurz: Es ist ein ungeheuer spannendes Meisterwerk in sechs Sätzen.

Dazwischen erklang MArtin Matalons "Trame XIV" für Klarinette solo und Ensemble, wie Parras "Orgia" eine Auftragskomposition für das Festival. Carl Rosman spielte die für den Solisten wie fürs Ensemble sehr virtuos gesetzte Musik ebenso eindringlich wie souverän.

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