Bonner Literaturhaus Das Herbstprogramm: Auftakt mit Clemens Meyer

Kurz vor Beginn der Frankfurter Buchmesse wird das Literaturhaus Bonn in seinem Herbstprogramm erneut deren Gastland präsentieren. In den beiden Vorjahren waren dies Island und Neuseeland, jetzt kommen die Brasilianer.

 Eröffnet die Herbstsaison des Bonner Literaturhauses: Autor Clemens Meyer.

Eröffnet die Herbstsaison des Bonner Literaturhauses: Autor Clemens Meyer.

Foto: DPA

Im Fokus wird dabei Clarice Lispector (1920-1977) stehen, die "zentrale Ikone der brasilianischen Literatur", wie es Barbara Weidle, charismatische Programmleiterin des Literaturhauses Bonn, formuliert hat. Auch die übrigen Veranstaltungen machen neugierig. Sie machen Lust. Lust auf spannende, inspirierende, bibliophile Rendezvous. Den Auftakt macht Clemens Meyer am Donnerstag, 19. September (19 Uhr in der Lounge der Bundeskunsthalle). Im Gespräch mit Almuth Voß stellt der 1977 in Halle an der Saale geborene Autor seinen zweiten Roman "Im Stein" vor. Darin erzählt der Preisträger der Leipziger Buchmesse von Halbwelten, Huren und Hasardeuren, von Nachtgestalten und ihren Kämpfen im Fluss des Lebens.

Über das Leben von Willy Brandt und dessen Familie spricht Torsten Körner am Dienstag, 1. Oktober (19.30 Uhr im Haus der Geschichte). Der Medienjournalist und Grimme-Preis-Juror soll als erster Publizist überhaupt Zugang zu Rut Brandts Nachlass bekommen haben und sprach mit Brandts Söhnen Matthias, Peter und Lars; entstanden ist daraus die Biografie "Die Familie Willy Brandt".

Vier Kulturschaffende beleuchten in einem interdisziplinären Abend unter dem Motto "Die Brasilianer kommen" am Montag, 7. Oktober, die bedeutende Schriftstellerin Clarice Lispector (19 Uhr im LVR-Landesmuseum Bonn). Ihr Debütroman "Nahe dem wilden Herzen" und der Roman "Der Lüster" erscheinen in diesem Herbst in neuer deutscher Übersetzung bei Schöffling. Zu Gast werden sein: Der US-Amerikaner Benjamin Moser, der eine umfangreiche Biografie über Lispector verfasste; die in Chile geborene und in Brasilien aufgewachsene Autorin Carola Saavedra und der brasilianische Schriftsteller Michel Laub. Die deutschen Texte wird die Schauspielerin Tessa Mittelstaedt interpretieren, die den meisten Zuschauern aus dem Kölner "Tatort" bekannt sein dürfte.

Unter dem Motto "Grenzüberschreitungen" folgen zwei Programmpunkte. Zunächst wird die ukrainische Debütantin Natalka Sniadanko am Donnerstag, 31. Oktober (19.30 Uhr im Bonner Kunstverein) ihren gefeierten Erstling "Sammlung der Leidenschaften" im Gespräch mit David Eisermann vorstellen, bevor Eiríkur Örn Norðdahl und Bettina Marugg am Dienstag und Mittwoch, 5./6. November (20 Uhr im Theater im Ballsaal) eine gemeinsam erarbeitete Performance zeigen. Der isländische Autor und die Schauspielerin aus dem fringe Ensemble haben einen einwöchigen Workshop hinter sich. Den Schlusspunkt setzt Markus Gabriel am Donnerstag, 5. Dezember (19.30 Uhr im Bonner Kunstverein), der sich als Deutschlands jüngster Philosophieprofessor (Jahrgang 1980) ausrufen lässt und sein aktuelles Buch "Warum es die Welt nicht gibt" im Tornister hat.

Das Literaturhaus im Internet: www.literaturhaus-bonn.de.

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