Festivalmotto "Mondschein" Das erwartet die Bonner beim Beethovenfest

Bonn · In den kommenden drei Wochen feiert die Bundesstadt einen ihrer berühmtesten Bürger: Ludwig van Beethoven. Der Geschäftsführer des Festes ist zuversichtlich, denn bereits 15 Konzerte sind ausverkauft.

Es gehört zu seinen Kernaufgaben, mit Zahlen umzugehen. Dettloff Schwerdtfeger, Kaufmännischer Geschäftsführer des Beethovenfestes, wusste dies bei der Pressekonferenz am Vormittag der Festivaleröffnung im World Conference Center Bonn (WCCB) souverän mit inhaltlichen Aspekten zu verbinden: „66,6 Prozent aller Sinfonien Beethovens, 60 Prozent aller Klavierkonzerte, 100 Prozent aller Violinkonzerte und 100 Prozent aller Opern Beethovens sind in diesem Jahr beim Beethovenfest vertreten“, rechnete er nicht ohne ein Augenzwinkern den Journalisten vor. Im Falle der letztgenannten beiden Gattungen ist ja auch nur jeweils ein Beitrag aus Beethovens Feder überliefert, und der „Fidelio“ erklingt „en miniature“ in der Produktion des Salzburger Marionettentheaters.

Unterm Strich gibt es tatsächlich ziemlich viel Musik von Ludwig van Beethoven zu hören. Wie sich die in den kommenden drei Wochen auf die Konzerte verteilt und in welcher Beziehung sie zu Werken anderer Künstler steht, erläuterte Festival-Intendantin Nike Wagner in einem größeren Überblick, den sie über das Festival gab. „Das Motto lautet 'Mondschein'“, sagte sie. Nach der Schicksalsthematik im vergangenen Jahr werde es nun wieder deutlich ruhiger und romantischer. Fixstern des Festival ist natürlich die Mondschein-Sonate (op. 27 Nr. 2), die einmal von Pierre-Laurent Aimard, umringt von Musik des 20. Jahrhunderts, auf einem modernen Flügel und ein andermal, gespielt von Ronald Brautigam, auf einem historischen Flügel erklingt. Das Motto, das weit über Beethovens Sonate hinausweist und um „das Thema der Nacht und der heimlichen und unheimlichen Verzauberung kreist“, wird etwa auch in einem „Nocturne-Wochenende“ beleuchtet.

Für die musikalische Qualität des Festivals sollen Ensembles und Solisten wie der Pianist Louis Lortie, der Bariton Christian Gerhaher, die Geigerin Carolin Widmann, die Akademie für Alte Musik Berlin, das französische Ensemble Le Cercle de l'Harmonie, unter dem Dirigenten Jérémie Rohrer, das Schumann Quartett mit Sopranistin Anna Lucia Richter oder auch die Flötistin Dorothee Oberlinger & Sonatori de la Gioiosa Marca stehen. Sinfonisches Gegenstück zur „Mondscheinsonate“ ist Beethovens sechste Sinfonie, die „Pastorale“. Sie erklang beim Eröffnungskonzert am Freitagabend und wird ein weiteres Mal durch das Orchestra of the Age of Enlightenment unter Adam Fischer zu hören sein. Sinfonische Schwerpunkte setzen außerdem etwa die Camerata Salzburg und das NDR Elbphilharmonie Orchester. Neben Wagner saßen auf dem Podium Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan, Christine Peters von der Kunststiftung NRW, Rolf Rische vom Beethovenfest-Mitgesellschafter Deutsche Welle sowie Ulrich Voigt, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse KölnBonn. Sie alle unterstützen das Festival, das mit einem Gesamtbudget von 4,6 Millionen Euro wirtschaften kann, finanziell und logistisch.

„Die Startauslastung ist deutlich höher als im vergangenen Jahr“, sagte Schwertfeger. „15 Konzerte sind bereits ausverkauft.“ Insgesamt stehen 27.000 Eintrittskarten für das Hauptprogramm mit seinen 46 Veranstaltungen an 24 Spielstätten in Bonn und Umgebung zum Verkauf.

Infos im Internet: www.beethovenfest.de; Karten bei Bonnticket.

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