Theater Marabu startet mit drei Stücken Das beharrliche Schweigen der Prinzessin Yvonne

Yvonne ist so ganz und gar nicht das, was der Hof erwarten durfte; ein Mädchen aus dem Volke, unscheinbar und stumm. Was in aller Welt hat den Prinzen nur dazu getrieben, sich mit so einer zu verloben?

Diese Frage steht am Anfang des Stückes "Yvonne, die Burgunderprinzessin" von Witold Gombrowicz, mit dem das Theater Marabu am Freitag, 22. August, in die neue Spielzeit startet.

"Es ist eine Groteske, die bis zum Ende durchexerziert wird", beschreibt es Claus Overkamp - zusammen mit Tina Jücker Gründer und künstlerischer Leiter des Theaters - bei der Vorstellung der Premieren für die erste Hälfte der Saison. "Es ist ein Stück für Zuschauer ab 14 Jahren, das die neun Darsteller des Jungen Ensemble Marabu ausgesucht und ihm damit den Vorzug vor Penthesilea und Shakespeares Sommernachtstraum gegeben haben und das sie nun um eine Ebene erweitern." Mehr möchte Overkamp noch nicht verraten.

Yvonne, die der Königssohn aus Trotz und Überdruss erwählt hatte, wird durch ihre Passivität und Gleichgültigkeit zur Projektionsfläche für die Ängste und Aggressionen anderer. Im Mittelpunkt steht nicht ihre Provokation, sondern die Angst einer Gesellschaft vor dem Fremden. Die Premiere am Freitag ist ausverkauft, für Samstag, 23. August, gibt es noch Karten. Es sind auch Schulaufführungen geplant. Premiere zwei folgt am Freitag, 12. September, um 11 und 20 Uhr: "Schreimutter" nach dem Bilderbuch von Jutta Bauer. "Es ist eine Art Performance für Kinder ab drei, und wir sind gespannt, wie das funktioniert", erklärt Overkamp.

Drei Akteure erzählen die Geschichte einer Pinguinmutter und ihres Kleinen als Objekttheater mit Projektoren, Licht- und Schattenspielen, Geräuschen und Musik. "Der Titel mag zuerst irritieren, aber es geht um Abenteuer, ums Trösten und Sich Entschuldigen", ergänzt Tina Jücker.

"Tinte ist schwärzer als Blau" heißt es am Freitag, 3. Oktober: Das Konzept stammt von Benjamin van Bebber und wird für die Reihe "Nachwuchsförderung Regie im Kinder- und Jugendtheater" des Vereins marabu projekte e.V. und Theater Marabu entwickelt. Es geht darum, Kindern im Grundschulalter Lust auf Sprache zu machen; auf Wortspiele, Zungenbrecher und den Rhythmus der Sätze. Dabei wird der junge Hamburger Regisseur von einer Schauspielerin und einem Schauspieler, einem Musiker und einer Ausstatterin unterstützt. Die vierte "kleine" Premiere feiern die Darsteller des Kinderensembles Marabu, die zusammen mit Birgit Günster ein Stück zum Thema "Das Nichts" zeigen, am Samstag, 15. November, 18.30 Uhr. "Alles oder nichts" für Kinder ab sechs Jahren ist auch beim "Käpt'n Book Familienfest" am 16. November zu sehen

Karten unter (0228)4 33 97 59, weitere Informationen unter www.theater-marabu.de

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