Danças Ocultas aus Portugal spielen Akkordeon in Endenicher Harmonie

Unerhörte Klänge - Eigenwillige Musik, die in keine Schublade passt

Bonn-Endenich. Es muss nicht immer Fado sein, was musikalisch aus Portugal kommt. Dies bewies das Ensemble "Danças Ocultas", das jetzt in der Endenicher Harmonie auftrat. Die vier Akkordeonisten aus dem Örtchen Agueda in der Nähe von Porto überraschten durch sehr eigenwillige Musik, die in keine Schublade passt und dem Zuhörer großes Hinhörvermögen abverlangt.

Musik, die irgendwo zwischen traditionellen, ländlichen und zeitgenössischen Klängen liegt. Vor allem aber Musik, die viel Atmosphäre beansprucht und die erzeugen Artur Fernandes, Francisco Miguel, Filipe Cal und Filipe Ricardo auf ihren diatonischen Akkordeons ganz hervorragend.

Besondere, auf den Punkt abgestimmte Lichtchoreographie unterstützen dabei die ausgefeilten Arrangements, so dass die unterschiedlichen Stimmungen zu den einzelnen Songs auch optisch optimal herüberkommen. Die Musiker agieren hingegen eher unauffällig und spielen hoch konzentriert auf. Mehr als ein gegenseitiges Zunicken oder ein verhaltenes Lächeln ist nicht zu beobachten, umso stärker ist die Spannung, die sie mit ihren Liedern produzieren.

Ihren Instrumenten entlocken sie dabei nicht nur die gewohnten Akkordeontöne, sondern lassen sie bisweilen schwer atmen oder benutzen sie als Percussionsgerät. Auch rhythmisch beschreitet das Ensemble ungewohnte Wege wobei die elegischen und lyrischen Momente gegenüber dem Tänzerischen überwiegen. Etwas für Musikliebhaber und für ein ausgesuchtes Publikum - und das war an diesem Abend zugegen und applaudierte begeistert.

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