Der optische Eindruck ist hervorragend, der Rest nicht mal ansatzweise. Nicht nur genügen sich ihre Songs darin, simple Blues-Figuren in quälender Länge auszuwalzen und mit pseudopsychedelischen Effekten zu verwaschen, die immerhin sechs Personen auf der Bühne wirken auch noch tödlich gelangweilt. Am Ende verlangen ganze drei Zuschauer in der vollen Harmonie, eine Zugabe, vielleicht aus Höflichkeit. Ein passender Abschluss für einen enttäuschenden Auftakt.

Tickets Karten in den GA-ZweigstellenWolfgang Michels hat danach die Chance, alles besser zu machen. Er nutzt sie, lässt sich aber Zeit. Vielleicht ist der Bruch zu hart, jedenfalls dauert es, bis das Publikum mit Michels? entspanntem, bluesigen Deutschrock warm wird.

Vielleicht liegt es auch aber daran, dass der norddeutsche Sänger und Gitarrist sich seine besten Songs bis zum Schluss aufbewahrt. Dann aber darf sich Michels dank auch einer hoch motivierten, handwerklich hervorragenden Band über langen Applaus und Zugabe-Rufe freuen vom ganzen Publikum. Der schwache Auftakt nimmt ein gutes Ende.

Die nächsten Termine des WDR-Crossroads-Festivals in der Endenicher Harmonie: Freitag, 23. März, stehen Hugh Cornwell und Dirty Fuzz auf dem Programm, am Samstag, 24. März, kommen Olli Schulz und der Hund Marie sowie Seachange. Einlass ist jeweils 18.30 Uhr, Konzertbeginn ist um 19.15 Uhr. Die Konzerte werden vom WDR aufgenommen.