Auftritt in Köln Cirque du Soleil kommt im Dezember an den Rhein

"The Immortal World Tour" ist ein atemberaubender Videoclip voll Artistik und Tanz, Memorabilia und Reminiszenzen: um zu fassen, was sich wohl nie ganz fassen lassen wird.

 In Jackos Fußspuren: Die Hommage des Cirque du Soleil an den King of Pop.

In Jackos Fußspuren: Die Hommage des Cirque du Soleil an den King of Pop.

Foto: Osa Images

Ein Schlangenmädchen in einer smaragdgrünen Haut räkelt sich auf einem riesigem Buch. Ein Friedhof erwacht um Mitternacht zum Leben, und hoch oben über den Köpfen gelten die Gesetze der Schwerkraft nichts mehr.

Keine Frage: eine Welt wie die hätte ihm gefallen. Michael Jackson hat den 1984 von den kanadischen Straßenkünstlern Guy Laliberté und Daniel Gauthier gegründeten "Cirque du Soleil" geliebt. Und der Cirque liebt ihn. Nicht nur, weil er zwischen dem harten Puls des Showgeschäfts und seiner verzweifelten Sehnsucht nach Frieden auf Erden die denkbar besten Vorlagen für eine rund zweistündige Show lieferte, sondern vor allem für seine Musik, die dazu den Soundtrack liefert.

Unverwechselbar und für immer - weshalb für die Hommage wohl kein anderer Name in Frage kam als "The Immortal World Tour". Am 15. und 16. Dezember ist die Liebeserklärung an den King of Pop in der Kölner Lanxess-Arena zu sehen. Der Vorverkauf läuft.

Wer sich nun möglicherweise scheut, weil er mehr als das Album "Thriller" - mit gut 110 Millionen verkauften Exemplaren das weltweit erfolgreichste überhaupt - nicht kennt, der sei unbesorgt. Es braucht nicht mehr als die Bereitschaft, sich auf eine fantastische, sentimentale und ohne jede Häme faszinierend zu nennende Reise in Jacksons Universum einzulassen, in das der mit Pailletten besetzte weiße Handschuh die Zuschauer hineinwinkt: ein überdimensionales Symbol eines oft ins Überirische glorifizierten Musikers und Menschen.

Kurzum: "The Immortal World Tour" ist ein atemberaubender Videoclip voll Artistik und Tanz, Memorabilia und Reminiszenzen: um zu fassen, was sich wohl nie ganz fassen lassen wird. Wer sich vorher seine Lieblingsstücke von Jacko auf einen Zettel schreibt, wird am Ende feststellen, dass alles dabei war, wenn auch leider viel zu kurz.

Wer andererseits in diesen zwei Stunden einen Abriss von Jacksons Karriere erwartet, wird enttäuscht. Die simple Chronologie kann ihm nicht gerecht werden, und für eine kritische Auseinandersetzung mit den Problemen darin ist dies offenbar weder Zeit noch Ort. Dort bekommt jeder so viel Jackson, wie er will. Um es bei der Show bewenden zu lassen oder sie als Anstoß für ein paar private Recherchen zu nehmen. Auge und Ohr werden über Gebühr verwöhnt, und vielleicht kommen, damit die eigenen Gedanken in Gang. Das wäre schon eine ganze Menge.

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