Beethovenstiftung Christina Kubisch neu in Bonn - Sam Auinger gastiert in Köln

Bonn · Bevor die neue Bonner Stadtklangkünstlerin Christina Kubisch im Mai ihr "Amt" bei "bonn hoeren" antritt, lässt der erste Stadtklangkünstler, Sam Auinger, von sich hören. Nicht in Bonn, sondern in Köln.

Der 2010 zum ersten Stadtklangkünstler der Beethovenstiftung gekürte Soundtüftler wird mit seinem künstlerischen Partner Bruce Odland und dem Bassisten Hannes Strobl am Festival "Acht Brücken" teilnehmen. "Urban space - urban sound" sind seine beiden unterirdischen Transiträume in den neuen U-Bahn-Stationen Chlodwigplatz und Bonner Wall überschieben. Sie verbinden einen 300 Meter langen Tunnel unterhalb der Bonner Straße.

Vier Stunden lang dauert die installative Soundperformance am Dienstag, 30. April, ab 17 Uhr. Diese öffentlichen Orte sind Knotenpunkte der täglichen Mobilität. "Urban space - urban sound gibt diesen Eigenheiten und Qualitäten für eine kurze Dauer einen hörbaren Raum", heißt es in einer Presseerklärung von "bonn hoeren". Ausgangspunkt der Performance sei der "urbane Verkehrsklang" der Bonner Straße. Auinger bleibt auch mit seinem Kölner Projekt dem Umfeld Bahn treu: In Bonn hatte er die permanente Klanginstallation "grundklang bonn" am Bonner Bahnhofsvorplatz, beim sogenannten Bonner Loch, realisiert.

In wenigen Tagen startet die neue Stadtklangkünstlerin 2013 der Beethovenstiftung. Christina Kubisch folgt auf Andreas Oldörp, dessen Engagement bei "bonn hoeren" mit einer Fördersumme von 140 000 Euro ausgestattet war. Eine Summe, die auch Christina Kubischs Projekt zur Verfügung steht. Projektleiter ist erneut Carsten Seiffarth. Während Oldörps Thema "Klangkunst und Architektur" war, will sich die 1948 in Bremen geborene Performance- und Klangkünstlerin Christina Kubisch dem Umfeld "Klangkunst und Landschaft" widmen.

Kubisch hat in Stuttgart, Hamburg, Graz, Zürich und Mailand Malerei, Musik, Komposition und Elektronische Musik studiert. 1980 setzte sie noch ein Studium der Elektrotechnik drauf. Seit jener Zeit realisiert sie Klanginstallationen und Klangskulpturen. 1987 nahm sie an der documenta 8 teil. Christina Kubisch hat Stipendien bekommen, darunter eines der Stiftung Kunstfonds in Bonn (1990). Lehraufträge und Gastdozenturen führten sie nach Maastricht, Münster, Berlin und Saarbrücken. Christina Kubisch lebt gewöhnlich in Berlin, wird sich aber, so die Beethovenstiftung, ein halbes Jahr in Bonn aufhalten.

In vier "Stadtklangforen" soll sich die Klangkünstlerin mit Präsentationen und Vorträgen im Bonner Kunstverein präsentieren. Außerdem sind "Interventionen und Klanginstallationen" im öffentlichen Raum geplant. Mit einem ersten "Stadtklangforum" stellt sich Kubisch am 29. Mai dem Bonner Publikum vor.

Christina Kubisch: "Klangkunst und Landschaft - stadtklangkünstlerin bonn 2013", Bonner Kunstverein, 29. Mai, 20 Uhr. www.bonnhoeren.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort