Brillant war das Zusammenspiel von Cembalo und Violine schon beim Einstieg mit Johann Christian Bachs Sonate in D-Dur. Lebhaft und luftig erklang der erste Satz (Allegro assai). Bachs galanter Stil spiegelt das barocke Element der Musik jener Zeit wider. Hennes, Kirchenmusikchef der Gemeinde Sankt Matthäus in Alfter und Chorleiter in Lüftelberg, glänzte bei den Soli in den Scarlatti-Sonaten. Mal getragen und dunkel, mal leicht und beschwingt, je nach Tonart, mal langsam, mal temporeich - die klangliche Bandbreite des Cembalos zeigte Hennes mit einer wunderbaren gefühlvollen spielerischen Virtuosität.

Besonders gut gefiel den Zuhörern Christoph Bachs Sonate mit konzertierendem Cembalo sowie die Mozart-Stücke. Meistens wird das Cembalo in Zusammenspiel mit anderen Instrumenten als melodische Begleitung genutzt. Bachs Werk hingegen zeigt, dass es auch anders geht. Gleichberechtigt sind Tasten- und Seiteninstrument im musikalischen Dialog.

Viel Gefühl steckte in Bachs Sätzen, die Hennes und Ganster mit Virtuosität und beeindruckender Emotionalität interpretierten. Leicht und gefällig wie die meisten Werke, ein wenig opernhaft, war Mozarts Komposition. Einzelne Passagen ähnelten einer Tanzmusik, einem Menuett.

Dass Hennes und Ganster schon lange zusammen musizieren, merkte man dem Zusammenspiel an. Seit 20 Jahren geben sie gemeinsame Konzerte. Beide Musiker gehören dem Ensemble Camerata Bonn an. Das Barockensemble spielt in wechselnden Formationen, in Duo, Trio oder Quartett. Zur regulären Besetzung gehören zudem Atsuko Koga (Querflöte) und Marcel Körner (Violoncello). "In welcher Formation wir spielen, hängt von den Terminen der Einzelnen ab", sagte Ganster, Gründer und Ensembleleiter von Camerata Bonn.