Cantabile kehrt ins Haus der Springmaus zurück

Ist das die feine englische Art? Seinen Zuschauern zu erklären, sie befänden sich mitten im Casting, während draußen bereits das nächste Publikum auf Einlass warte? Die Antwort lautet Ja.

Bonn. Ist das die feine englische Art? Seinen Zuschauern zu erklären, sie befänden sich mitten im Casting, während draußen bereits das nächste Publikum auf Einlass warte? Die Antwort lautet Ja.

Richard Bryan (Counter-Tenor), Steven Brooks (Tenor), Mark Fleming (Tenor), Michael Steffan (Bariton)und ihr Pianist Samuel Hogarth dürfen das. Nicht nur, weil sie jetzt bereits zum achten Mal im Haus der Springmaus gastiert haben. Oder weil sie exakt dieselbe subtile Mischung aus Charme und Humor an den Tag legen, die den britischsten aller Geheimagenten schlechthin auszeichnet.

Sondern vor allem, weil diese vier, die ihren Namen von "Cantabile" nunmehr in "The London Quartet" geändert haben, ganz einfach großartig sind. Ein perfekt aufeinander eingespieltes Team, bei dem jeder Ton, jede Bewegung sitzt: vom Swing der Vierziger über A-cappella-Klassiker wie die "Schöne Isabella von Kastilien" mit sicherem deutschem Akzent bis zum Holzfäller-Lied als Hommage an ihre Landsleute von Monty Python.

Zu den Höhepunkten des Abends ist neben Billy Joels "Leningrad" und Simon & Garfunkels "Scarborough Fair" vor allem auch das "Pie Jesu" aus Andrew Lloyd Webbers "Requiem" zu zählen. Auch "Only you", das Anfang der Achtziger Alison Moyet und Vince Clark von "Yazoo" den Durchbruch brachte, gehört zu den kleinen feinen Raritäten, die mitunter am Wegesrand des Musical-Mainstreams liegen.

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