Bundeskunsthalle: Wilder Folk in Ledersesseln

Das Problem des "Irish Spring" erschließt sich schon im Foyer auf Anhieb: Die kühle Atmosphäre des Museums eignet sich wenig für wilden, stets nach Holz und Whiskey klingenden Irish Folk.

Bonn. Das Problem des "Irish Spring" erschließt sich schon im Foyer auf Anhieb: Die kühle Atmosphäre des Museums eignet sich wenig für wilden, stets nach Holz und Whiskey klingenden Irish Folk. So wirken die Vorprogramms-Tänzerinnen und Tänzer der Bon(n) Roses und der Greenwood School mit ihren kunstvollen Choreografien wie hübsche Fremdkörper.

Fast 400 Menschen füllen den mit bequemen Ledersesseln ausgestatteten Saal und man erwartet jeden Moment, dass Roger Willemsen die Bühne zur Podiumsdiskussion betritt. Stattdessen kommt Andrew Laking und macht Singer/Songwriter-Folk.

Die jungen Schottinnen Jeana Leslie und Siobhan Miller und ihr Begleitgitarrist dagegen verwandeln teils uralte Songs in rasante Achterbahnfahrten. Aislinn Ryan, die ehemalige Riverdance-Solo-Tänzerin, gestaltet mit ihrer athletischen Kunst ein beeindruckendes Intermezzo, bevor mit Caladh Nua die wohl traditionellste Gruppe den Abend beschließt.

Zur Zugabe springen die Zuhörer dann auf, als alle Gruppen gemeinsam spielen, singen und tanzen. Das mitreißende Programm hat lange genug zum Mitmachen gereizt. Solange zu bequeme Sessel das größte Problem des Festivals sind, darf von einem vollen Erfolg gesprochen werden.

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