Bühnenfreunde behaupten sich gegen den Trend

Positive Bilanz der Spielzeit zieht die Theatergemeinde Bonn

  Neues Standbein:  Die Theatergemeinde stellt Bilder von Hertha-Anne Mechlem vor.

Neues Standbein: Die Theatergemeinde stellt Bilder von Hertha-Anne Mechlem vor.

Foto: Franz Fischer

Bonn. Eine rundum positive Bilanz der gerade abgeschlossenen Spielzeit hat jetzt die Theatergemeinde Bonn gezogen. Mit einer Zahl von 11 387 Mitgliedern, die im Gegensatz zum allgemeinen bundesweiten Trend nicht rückläufig, sondern konstant gelieben sei, könnten sich die Organisatoren um die Vorsitzende Elisabeth Einecke-Klövekorn nun eigentlich beruhigt in die Sommerpause zurückziehen.

Doch weit gefehlt. Das Programm für die kommende Spielzeit 2003/2004 liegt bereits vor und auch darüber hinaus hat die Theatergemeinde einige Neuerungen geplant. Begonnen wird im eigenen Haus in der Bonner Südstadt, das künftig auch mit eigenen Ausstellungen Akzente setzen möchte.

Die Idee dazu sei vor einem Jahr bei umfangreichen Renovierungsarbeiten entstanden, erläutert Geschäftsführer Wolfgang Bender.

Neben den Ausstellungen soll vis-à-vis auch die Theater-Bibliothek weiter ausgebaut werden. "Wir denken daran, uns dabei auf ein bestimmtes Thema zu spezialisieren, das sich in dieser Form sonst nicht findet", ergänzt Bender.

Aber dies sei derzeit noch Zukunftsmusik. Genutzt wird die Bibliothek allerdings schon jetzt von den mehr als 100 ehrenamtlichen Mitgliedern. Selbstverständlich stehe der Bestand auch interessierten Besuchern zur Verfügung.

Einen weiteren Schwerpunkt setzt die Junge Theatergemeinde jetzt mit dem ersten Schultheater-Festival Bonn/Rhein-Sieg namens "spotlights" und in Zusammenarbeit mit dem Jungen Theater Bonn und dem Kulturzentrum "Brotfabrik". "Immerhin sind rund 1000 unserer Mitglieder sind Jugendliche, meist Schüler", sagt Einecke-Klövekorn, die zuvor selbst die Junge Theatergemeinde Bonn geleitet hat.

Zehn Tage dauert das Festival bis zum 27 Juli, das von der Kreissparkasse Rhein-Sieg unterstützt wird und neben den Aufführungen auch Publikumsgespräche und Workshops für die jungen Teilnehmer umfasst. Veranstaltungsport ist neben dem Jungen Theater, dem Kulturzentrum Brotfabrik und der Tapetenfabrik auch das Siegburger Stadtmuseum.

Mit 1300 Mitgliedern hat das Wahlabonnement derzeit den größten Zulauf. Für die kommende Spielzeit sollen aber auch die kleineren und freien Theater in Bonn und Umgebung dort noch stärker miteinbezogen werden. Programmwechsel zwischen den 25 Angeboten seien jetzt zur Sommerpause problemlos möglich.

Darüber hinaus gebe es aber bereits 500 Neuanmeldungen. Neu sind ebenfalls die Plus-Abos, mit dem jeder sein neun Abende umfassendes und gebuchtes Basis-Programm ergänzen kann. Darüber hinaus wird es auch wieder einige eintägige Opern- und Städtefahrten, die Reihe "Art and Eat" sowie insgesamt drei Ausstellungen bis zum Sommer 2004 geben.

Den Auftakt in der neuen "Galerie Theatergemeinde Ausstellungsreihe" macht jetzt Hertha-Anne Mechlem aus dem Swisttaler Ortsteil Buschhoven. Seit 20 Jahren studiert und praktiziert sie die Kunst der Malerei in unterschiedlichen Techniken bis hin zur Lithografie. 27 ihrer Bilder hat sie der Theatergemeinde Bonn zur Verfügung gestellt. Die künstlerische Bandbreite von Landschaftsbildern bis zur Symbolsprache der australischen Aborigines in kräftigen Farben.

Theatergemeinde, Bonner Talweg 10; bis Ende Oktober. Mo-Fr 9-13, Mo-Do 16-18 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort