Bewegte Tage in Gemälden verdichtet

Hilla Jablonsky bei Bonner Theatergemeinde

Bewegte Tage in Gemälden verdichtet
Foto: Fischer

Bonn. Der Werdegang eines Tages oder das Laufwerk eines Lebens verdichten sich in einem Gemälde-Panorama, das die Künstlerin Hilla Jablonsky unter das Motto "Berührungen" gestellt hat. Zu sehen sind die Bildfolgen in den Räumen der Bonner Theatergemeinde.

Den Auftakt bildet eine Anrufung der Morgenröte, deren ockerlichte Aura bald den konturierenden Impulsen des Tageslichts weicht. Menschliche Situationen ("Brautstrauß", "Bewegte Tage") bestimmen die nächsten Bildwelten, die von sinnlich vitalen Farbensphären beherrscht werden.

Es geht um Daseinsfreude und Harmonie, aber auch um Spannungen und Konflikte. Im dritten Akt mündet die poetische Bläue einer antarktischen Nachmittagslandschaft in schattenhaften Nachtszenen.

Die meist der informellen Malerei zugeordneten Kompositionen der Malerin und Autorin bekunden stets eine kluge Synthese von spontaner Gebärde und ausgeklügeltem Bildplan. Musterbeispiele dafür sind etwa das Bild im Bild und weitere Collagen-Experimente (applizierte Farbstreifen, geometrische Formeln).

Die komplexe Bildwelt der vielfach ausgezeichneten Hilla Jablonsky (August-Macke-Medaille, Theobald-Simon-Kunstpreis) inszeniert mit grafischer Raffinesse ihre Maxime: "Fantasie ist dem Menschen zumutbar".

Theatergemeinde Bonn, Bonner Talweg 10, bis 5. September. Mo- Fr 9-13 Uhr, Mo- Do 16-18 Uhr

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