Beueler Künstler-WG öffnet Tür und Tor

Seit zehn Jahren nutzt Gruppe Kunst-Werk KHB ehemalige Fensterfabrik Ka Ha Be als Atelier

Beueler Künstler-WG öffnet Tür und Tor
Foto: Max Malsch

Beuel. Still und heimlich, für manchen im Verborgenen, mauserte sich Beuel in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zu einem Zentrum der rheinischen Kunstszene. Auch die ehemalige Türen- und Fensterfabrik Ka Ha Be am Rande Küdinghovens fand 1999 als "Künstler-WG" der Künstlergruppe Kunst-Werk KHB eine neue Bestimmung.

Mit einer Jubiläumsausstellung erinnerten 18 Künstler in den zu Ateliers umgebauten ehemaligen Büroräumen der Anlage an zehn ebenso erfolgreiche wie bewegte Jahre am Fuße des Ennerts. "Neben aktiven Mitgliedern stellen auch ehemalige Mitstreiter aus", erklärt die Bildhauerin Eva Ademi.

Momentan seien 18 Ateliers im Gebrauch: "Die Zahl kann aber variieren. Je nach Bedarf können die Räume verändert werden." Entlang verwinkelter Gänge und versteckter Flure reihen sich die Arbeitsräume, in denen die KHBler einen Querschnitt ihrer Arbeit zeigen.

Infos Weitere Informationen unter www.kunstwerk-khb.deBis heute eint die KHBler kein gemeinsames Programm. Das Kunst-Werk ist ein produktives Netzwerk und bietet eine kreative Infrastraktur, in der sich die Künstler austauschen, die entstandenen Arbeiten gemeinsam präsentieren und das kreative Potenzial auf diese Weise bündeln und stärken können.

Entsprechend abwechslungsreich sind auch die Arbeitsweisen der Ausstellenden. Ob Malerei, Bildhauerei, Grafik oder Videokunst - sämtliche zeitgenössische Ausdrucksformen sind unter dem Dach des KHBs gebündelt. Ademi setzt sich in ihren Arbeiten aus Draht und Bienenwachs beispielsweise mit natürlichen Strukturen aus Flora und Fauna auseinander.

Eva Jepsen-Föges Werke, die ebenfalls aus Metall entstehen, verlieren ihren industriell gefertigten Charakter nicht. In unzähligen Arbeitsschritten verbindet Ademi Metall mit Wachs. Ein Radkappenspanndraht wird wie selbstverständlich zu einem abstrahierten Ameisenbären.

Jepsen-Föge, die zwar ebenfalls Draht und Metall verarbeitet, die Stofflichkeit ihrer Materialien aber erhält und in einen neuen Kontext setzt. Drahtgeflechte werden zu filigranen Käfigen, Dosen und Deckel zu Chiffren des Alltags.

Wer die Jubiläumsausstellung verpasste, hat noch eine zweite Chance, Arbeiten von acht KHBlern in der Brotfabrik, Kreuzstraße 16, zu sehen. Bis Freitag, 13. November, sind sie zu den üblichen Öffnungszeiten der Brotfabrik zu sehen.

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