Bestseller-Autor Manfred Lütz im Haus der Springmaus

Ein Journalist habe ihn einmal gefragt, ob er das denn so vorgehabt habe: einen Bestseller zu schreiben. Manfred Lütz steht an einem Rednerpult im ausverkauften Haus der Springmaus und blickt mit mokantem Lächeln ins Publikum.

 Manfred Lütz.

Manfred Lütz.

Foto: dpa

Bonn. Ein Journalist habe ihn einmal gefragt, ob er das denn so vorgehabt habe: einen Bestseller zu schreiben. Manfred Lütz steht an einem Rednerpult im ausverkauften Haus der Springmaus und blickt mit mokantem Lächeln ins Publikum.

"Wenn ich nur einen Menschen hätte erreichen wollen, dann hätte ich einen Brief geschrieben. Natürlich wollte ich einen Bestseller schreiben." Das ist ihm gelungen. Manfred Lütz, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln, ferner Theologe und Schriftsteller, hat mit seinem aktuellen Sachbuch "Irre - Wir behandeln die Falschen" ganz offensichtlich einen Nerv in der Bevölkerung getroffen.

"Behinderung kann auch eine Fähigkeit sein", sagt Lütz, der eine Mischung aus populärwissenschaftlichem Vortrag und Büttenrede hält, oftmals leider in der Sprechgeschwindigkeit allzu forciert. Gefahr: "Die Farbigkeit der Menschen auf Diagnöschen zusammenzuschnurren". Zudem: "Es ist wichtig, nicht aus jedem Tränchen gleich 'ne Depression zu machen."

Fazit: Es bestehe immer noch ein hoher Aufklärungsbedarf in Sachen psychischer Erkrankungen. Und: "Der Umgang mit Demenzkranken ist ein Lackmustest für die Humanität einer Gesellschaft." Zugabe: Die sakralsprachliche Chefarzt-Visite.

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