Auswirkungen noch unklar Beethovenfest steckt tief in den roten Zahlen

Bonn · Erhebliche Verluste hat offenbar das Beethovenfest in diesem Jahr gemacht. Vor allem zu wenig verkaufte Eintrittskarten sollen der Grund dafür sein. Die Auswirkungen auf das kommende Beethovenfest sowie den Stadthaushalt sind unklar.

Das Beethovenfest hat in diesem Jahr erhebliche Verluste gemacht. Nach einem Bericht des Westdeutschen Rundfunks (WDR) von Freitag handelt es sich um einen Betrag in der Höhe von 650.000 Euro. Das gehe aus „internen Unterlagen“ hervor, wie es hieß. Die Höhe der Defizitsumme wurde vom Beethovenfest und von der Stadt Bonn zwar nicht ausdrücklich bestätigt, dementieren wollte man sie aber auch nicht.

Am Freitag hatte der Aufsichtsrat des Festivals wegen der Sache kurzfristig eine Sondersitzung einberufen. In einer Mitteilung des Beethovenfests war im Anschluss vom „Kontext eines drohenden Defizits für 2018“ die Rede.

Der Gesamtetat des Beethovenfests liegt bei 4,6 Millionen Euro, die Stadt Bonn fördert das Festival jährlich mit einem Betrag von 1,6 Millionen Euro, der Rest wird überwiegend durch Zuwendungen von Sponsoren und Erlösen aus Ticketverkäufen erwirtschaftet. Gerade beim Verkauf von Eintrittskarten scheint die Rechnung in diesem Jahr nicht aufgegangen zu sein. Viele Konzerte des Festivals, das offiziell mit einer Auslastung von etwa 70 Prozent zu Ende gegangenen war, waren nur mäßig besucht. Insgesamt seien 31.000 Tickets verkauft worden, teilte das Beethovenfest im vergangenen September mit.

Die Frage, welche Auswirkungen die Defizitsumme für das kommende Festival hat, wurde vom Beethovenfest am Freitag noch nicht beantwortet. Dort gibt man sich noch vorsichtig optimistisch. Das Defizit könne „zu einem hohen Anteil aus Ergebnisvorträgen der Gesellschaft finanziert werden“, hieß es in der Mitteilung des Beethovenfests weiter.

Der FDP-Fraktionsvorsitzender Werner Hümmrich geht jedoch nach einem Gespräch mit Kämmerin Margarete Heidler davon aus, dass die Finanzlücke bei der gemeinnützigen Internationale Beethovenfeste GmbH mit einer sechsstelligen Nachtragszahlung aus dem Stadthaushalt ausgeglichen werden muss.

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