Beethoven Bonnensis: Preise für junge Talente

Bonner Verein verleiht Nachwuchspreise

Beethoven Bonnensis: Preise für junge Talente
Foto: Müller

Bonn. Musikgeschichte schrieben beide - die Beatles wie Beethoven. Und so ist es eine hübsche Idee, hinter Beethoven die Pilzköpfe hervorlugen zu sehen. "Beethoven meets Beatles" heißt das Vexierbild, für das Alexandra Quirin und Karina Meyerholz den "Herta-List-Preis" für bildende Kunst erhielten, einen der "Beethoven Bonnensis-Preise" der "Bürger für Beethoven". Der zweite Kunstpreis ging an Charlotte von Sassen und Vera Schröder für witzigen Kurzfilm "Beethovens Traum".

Erstmals fand die Preisvergabe im Arithmeum statt - eine endlich angemessene Würdigung für die Leistungen der jungen Musiker und Künstler, meinte Manfred Jung, Vorsitzender der Bürger für Beethoven. Die Preisträger rekrutieren sich aus dem umfangreichen Begleitprogramm zum Beethovenfest, in dem 2000 Schülerinnen und Schüler aus rund 30 Schulen der Region ihrer kreativen Energie freien Lauf lassen. Dabei stellt man immer wieder fest, dass die Musikstadt Bonn über genügend junge Talente verfügt.

Wie etwa die Blockflötisten Regina Nitsche und Claudius Kamp (an diesem Abend verhindert), der Cellist Gabriel Craxton und der Cembalist Markus Alexandru, die den Preis für "Ensemble-Leistungen" erhielten. Eine Probe ihres Könnens gaben die Drei im Vierten Brandenburgischen Konzert, in dem zusätzlich noch Moritz Ter-Nedden, Violine, und Dina Grossmann, Blockflöte, solistisch brillierten.

Auf hohem Niveau bewegten sich zwei Gesang-Klavier-Duos, die sich im Vorfeld des letztjährigen Workshops "Deutsches Kunstlied" zusammengetan hatten. In Liedern von Brahms, Schumann, Beethoven oder Wolff legten die Sopranistinnen Joanna Lissai und Christine Heßeler mit ihren Klavierpartnerinnen Thanh Mai Nguyen (die zudem mit dem Intermezzo op. 116 Nr.4 von Brahms beeindruckte) und Henrike Franke eindrucksvolles Gestaltungsvermögen an den Tag.

Belohnt wurde das mit dem Preis in der Kategorie "Solistische Ensembles". In der Sparte "Interdisziplinäre Leistungen" wurde schließlich das Musik-Theater-Projekt "Schläft ein Lied in allen Dingen" ausgezeichnet. Witzig, geistreich und anregend debattiert darin eine Gruppe junger Leute: Zu Wort kommen unter anderem Schumann, Adorno, Beethoven und - in einer Parodie - Udo Lindenberg. Musische Bildungs- und Aufklärungsarbeit hat das Projekt "Beethoven Bonnensis" zu seiner Mission erklärt. "Unterschätzen sie nicht, was noch vor uns liegt", so Projekt-Koordinatorin Solveig Palm im flammenden Statement.

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