Beethovenfest-Chefin Bedauern in Bonn über Schmiels Wechsel nach Zürich

BONN · Die Nachricht, dass Ilona Schmiel ab August 2014 Chefin der Zürcher Tonhalle wird, verbreitete sich gestern in Bonn wie ein Lauffeuer. Als einer der ersten äußerte sich Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch.

 Ab 2014 in Zürich: Ilona Schmiel.

Ab 2014 in Zürich: Ilona Schmiel.

Foto: Andreas Bohnenstengel

"Den Weggang von Frau Schmiel bedauere ich sehr", teilte Nimptsch mit. "Ilona Schmiel hat wahrlich Maßstäbe gesetzt, die dem musikalischen Genie unseres berühmtesten Sohnes angemessen sind. Sie trägt damit ganz wesentlich zur Profilierung der Beethovenstadt Bonn bei und wirkt daran mit, Visionen für die weitere Stärkung dieses Alleinstellungsmerkmals zu entwickeln."

Der Bonner Kulturdezernent Martin Schumacher ergänzte: "Bonn hat in den vergangenen Jahren im Rahmen des Beethovenfestes unter der Ägide von Ilona Schmiel immer wieder musikalische Highlights erlebt, die den Vergleich mit Weltstädten der Musik nicht scheuen müssen."

Schumacher hob zudem hervor, dass es Schmiel gelungen sei, das Festival auch in der Bonner Bevölkerung und bei den dort ansässigen Unternehmen fest zu verankern. Zu ihrem künstlerischen Konzept habe auch die Zusammenarbeit mit den Bonner Schulen gehört. Schumacher kündigte gestern den raschen Beginn für die Suche nach einer Nachfolge an der Spitzes des Beethovenfestes an.

Ilona Schmiel selbst sieht nach zehn Jahren ihre künstlerischen Ziele in Bonn weitgehend erreicht: "Seit 2009 ist das Beethovenfest Bonn mit etlichen Preisen ausgezeichnet worden, in der letzten Woche in Berlin als Kulturmarke des Jahres 2012. Dieses ist nur möglich auf Grund eines exzellenten Mitarbeiterteams, dem ich ausdrücklich danke und mit dem ich mich auf das Beethovenfest 2013 freue.

Die Weichen für die Zukunft sind gestellt, daher möchte ich mich ab 2014 einer neuen internationalen Herausforderung als Intendantin der Tonhalle Gesellschaft in Zürich stellen." Die ungeklärte Situation eines Festspielhauses für Beethoven in Bonn kommentierte sie in diesem Zusammenhang nicht.

Mit großem Bedauern und mit Sorge haben die Festspielhausfreunde die Ankündigung von Ilona Schmiel aufgenommen. "Frau Schmiel hat das Beethovenfest zu einem hochkarätigen, international anerkannten Festival gemacht. Die Kultur in Bonn hat ihr viel zu verdanken. Es ist sehr schade, dass sie Bonn verlässt, denn sie ist Garant für die hohe Qualität", sagte Monika Wulf-Mathies, Vorsitzende der Festspielhausfreunde.

Wichtigster Teil einer Perspektive für die Beethovenstadt sei das Festspielhaus. "Das ist ein letzter Weckruf. Jetzt erst recht und so schnell wie möglich müssen für den Bau Nägel mit Köpfen gemacht werden", umschreibt Wulf-Mathies das, was die Stadt nun leisten soll und muss. "Die Möglichkeiten einer zukünftigen Intendanz hängen von der Realisierung des Festspielhauses ab."

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