Die Fab Four im Musical Dome Beatles-Show kommt nach Köln

Liverpool/Köln · Besuch in Liverpool: In der britischen Geburtsstadt der Pilzköpfe kommt die Show „Let It Be“ bestens an. Die Fans gehen bei den 40 bekannten Hits, die ende November auch in Köln zu erleben sind, begeistert mit.

 Die originalen Beatles warfen sich für ihr „Sgt. Pepper“-Album in knallbunte Seidenanzüge.

Die originalen Beatles warfen sich für ihr „Sgt. Pepper“-Album in knallbunte Seidenanzüge.

Foto: pa/obs/Universal Music Deutschla

Die Vorstellung, dass John Lennon und Paul McCartney eigens die Räume mit streichen mussten, in denen sie später auftraten, wirkt heute surreal. Doch genauso lief es vor rund 59 Jahren im Casbah Coffee Club. Die Besitzerin Mona Best hatte die Band engagiert, doch erst stand die Renovierung an. Noch heute kann hier die regenbogenfarbene Deckenbemalung von John Lennon bestaunt werden.

Regelmäßig strömen Beatles-Fans nach Liverpool und wollen mehr sehen als nur das Beatlesmuseum und den Cavern Club. Das Casbah wird als der wahre Geburtsort der Beatles bezeichnet. Im weitaus berühmteren Cavern Club traten sie zwar fast 300 Mal auf, doch ihre ersten Auftritte fanden in den kleinen Kellerräumen in der Gegend von West Derby statt.

Als Beatles waren die fünf allerdings erst ab August 1960 unterwegs. Davor waren sie unter dem Namen Silver Beetles und ein paar Monate noch als Silver Beatles unterwegs.

Von den fünf Silver Beetles zu den berühmten Fab Four

Ihr erstes Konzert unter dem Namen spielten John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Stuart Sutcliffe sowie der wenige Tage zuvor rekrutierte Schlagzeuger Pete Best (Sohn von Mona Best) in Hamburgs Rotlichtviertel. Bis 1961 bestand die Band also aus fünf Mitgliedern. Ab 1962 ersetzte Ringo Starr dann Pete Best.

Wer heute die Stadt Liverpool besucht, kommt eigentlich nicht an den zahlreichen Plätzen, Häusern und Bars vorbei, die an die legendären Pilzköpfe erinnern. Doch vermutlich sind die meisten Touristen hier im Nordwesten Englands eh auf den Spuren der Band unterwegs.

Natürlich darf ein Besuch der fast unscheinbar wirkenden Penny Lane nicht fehlen. Straßenschilder sucht man hier vergebens – die wurden so oft geklaut, dass der Straßenname mittlerweile auf eine Mauer gemalt wurde und selbst diese Schrift ist mittlerweile von einer Plexiglasscheibe verdeckt, damit sich nicht jeder Fan darunter verewigt.

Ganz in der Nähe der besungenen Straße befinden sich die Häuser, in denen zwei von ihnen jahrelang gewohnt und musiziert haben. John Lennon wohnte in der 251 Menlove Avenue und Paul McCartney in der 20 Forthlin Road. Auch die damalige Fanclubbeauftragte Freda Kelly wohnte ganz in der Nähe. Sie arbeitete zehn Jahre – zwischen 1962 und 1972 – mit den Fab Four zusammen, bearbeitete Fanpost und brachte ein Fanmagazin heraus. „Mein Leben hat sich stark verändert, ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal mache“, erinnert sich die heute 74-Jährige. Sie wurde mit 17 Jahren die Sekretärin des damaligen Beatles-Managers Brian Epstein.

Bis heute beschreibt sie sich selbst als großen Fan, hört noch immer Beatles-Songs und behält die meisten Geheimnisse für sich. „Ich habe zu dem Zeitpunkt sogar Tagebuch geführt. Doch irgendwann wurde mir die Last zu groß und ich wollte nicht, dass meine Tochter sich nach meinem Tod damit auseinandersetzen muss, also habe ich es verbrannt“, erzählt sie.

Für eine Woche im September sollten die Beatles nun in ihrer Geburtsstadt Liverpool noch einmal im Empire Theatre auferstehen: In einer rund zweistündigen „Let it Be“-Show performten John Brosnan als George, Ben Cullingworth als Ringo, Michael Gagliano als John und Emanuele Angeletti als Paul und brachten noch einmal die Klassiker von She Loves You über Yesterday bis zu Hey Jude auf die Bühne.

Der zweite Teil der Show wirkt deutlich origineller

Die Tribute-Show in Liverpool begeisterte die Zuschauer sichtlich. Schon beim ersten Song stand beinahe das gesamte Publikum und wippte gemeinsam zu „She loves you, yeah, yeah, yeah“. Im ersten Teil entführt die Show in die wilden 60er. Von der Royal Variety Performance, ihrem Aufritt im New Yorker Shea Stadium, bis hin zu den Alben „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ und „Abbey Road“.

Wenngleich die Stimmen der vier Sänger bemerkenswert ähnlich zu den Originalen klingen, fragt man sich dennoch mehrfach: „War es das schon?“ Die Vier performen gut und sehen kostümiert den Beatles wirklich ähnlich. Aber besonders in Momenten, in denen auf den Bildschirmen Originalaufnahmen aus dem Shea Stadium zu sehen sind, wird deutlich: Das hier sind nicht die Beatles, und es wird niemals das gleiche Gefühl, der gleiche Hype aufkommen wie damals.

Der zweite Teil wirkt im Vergleich deutlich origineller. Gab es in den ersten rund 60 Minuten lediglich vorhersehbare Klassiker zu hören, zeigte die Show im Anschluss ein so nie dagewesenes Reunion-Konzert. Anlässlich des 40. Geburtstags von John Lennon kommen die Fab Four noch einmal auf die Bühne und spielen erneut viele Klassiker, aber auch die größten Solohits von „Live and Let Die“ bis „I Don't Come Easy“. Erstmalig werden sie im Empire-Theatre in solch einer Besetzung präsentiert.

Insgesamt 40 Lieder gibt es an diesem Abend zu hören. Das Publikum feiert besonders gegen Ende der Darbietung ausgelassen mit. In Kürze kommt „Let It Be“ erneut nach Deutschland. Nachdem die Show als erstes Beatles-Tribute überhaupt den Weg in das Londoner West End vollzog, gab es 2013/14 ausgewählte Gastspiele in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für die aktuelle Tour wurde die Show nun jedoch gründlich überarbeitet.

Let it Be: Vom 20. bis 25. November ist die Tribute-Show im Musical Dome in Köln zu Gast, vom 27. November bis zum 2. Dezember im Capitol Theater in Düsseldorf. Die Karten kosten in Köln zwischen 31,50 und 62,50 Euro.

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