Harmonie Barfuß und voller Wärme: Rebekka Bakken

BONN · Rebekka Bakken tritt am liebsten barfuß auf. So auch bei ihrem Konzert in der Harmonie, das die erstaunliche Vielseitigkeit der attraktiven Sängerin aus Norwegen unterstreicht.

 Versunken: Rebekka Bakken geht in ihrer Musik auf.

Versunken: Rebekka Bakken geht in ihrer Musik auf.

Foto: Sca

Den Anfang gestaltet sie mit ihrer Band sehr getragen und auch etwas elegisch, bis der Midtempo-Ohrwurm "Never Been To Paris" einen kleinen Vorstoß wagt.

Rebekka Bakkens Interpretation des Alphaville-Klassikers "Forever Young" wird zu einem ersten Höhepunkt - entspannt, verspielt und ohne das Synthesizer-Pathos des Originals. Als die Single 1984 auf den Markt kam, war Rebekka 14 Jahre jung und liebte den Song schon damals über alles.

Zwischendrin bringt die Norwegerin ein auf archaische Percussion reduziertes, spirituelles Stück aus ihrer Heimat zu Gehör, mit gehörigem psychedelischen Touch. Auch "Innocent Thief" gibt sich nachdenklich. "Girl Next Door" hingegen ist eines der lebhafteren Stücke, mit Country-Einsprengseln und einer funkigen E-Gitarre. Die Sängerin, deren Stimmumfang bei drei Oktaven liegt, findet sichtliches Vergnügen daran.

Mit "No Easy Way" vom Album "Morning Hours" ist nach 80 Minuten vorerst Schluss. Dann überrascht Rebekka Bakken in den Zugaben mit einem Lied von Ludwig Hirsch: "Der Schnee draußen schmilzt" in Wiener Mundart.

Die Sängerin, die mehrere Jahre lang in Wien lebte, war mit dem österreichischen Liedermacher und Schauspieler Hirsch befreundet; er nahm mit ihr zusammen den Titel "Rebekka und ich" für sein Album "In Ewigkeit Damen" (2006) auf. Im Vorjahr schied Hirsch im Alter von 65 Jahren aus dem Leben. Rebekka Bakken singt dieses wunderbare, leise, tröstende Lied voller Wärme und liebevoller Erinnerung.

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