Harmonie in Bonn Band of Friends brennt ein Blues-Rock-Feuerwerk ab
BONN · Die Band of Friends hatte sich in der Endenicher Harmonie angekündigt – da wirft sich doch glatt die Frage auf, wer dahintersteckt. Gerry McAvoy, Marcel Scherpenseel und Ted McKenna, so lautet die Antwort, und zum Ziel hat sich das Trio gesetzt, die Musik von Rory Gallagher gebührend zu zelebrieren.
Der Bassist Gerry McAvoy kennt sich da bestens aus, schließlich hat er den 1995 verstorbenen irischen Blues-Rock-Gitarristen 20 Jahre lang begleitet. 1992 waren beide noch beim neunten Blues-Festival in der Bonner Biskuithalle aufgetreten, allerdings in zwei verschiedenen Bands, weiß Veranstalter Ernst Ludwig Hartz zu berichten, der damals mit dabei war.
McAvoy hat auch Drummer Ted McKenna, der von 1977 bis 1981 bei Gallagher spielte, mit ins Boot geholt. Die Freundesriege komplett macht der Amsterdamer Gitarrist Scherpenzeel, der bereits voriges Jahr unter Beweis stellte, wie authentisch er nach der Irischen Gitarrenikone klingen kann. Vor ausgemachten Gallagher-Fans entfachte das Power-Trio ein brisantes Blues-Rock-Feuerwerk, bei dem ein Hit Gallaghers den nächsten jagte. Dabei war das Trio weit davon entfernt, die Songs etwa nur nachzuspielen, die exzellenten Musiker interpretierten sie vielmehr auf ganz individuelle Weise.
Scherpenseel und McAvoy griffen mit ihrem beseelten Gitarren- und Bassspiel tief in die weit geöffnete Trickkiste ihrer langen Bühnenerfahrung und mäanderten dabei souverän zwischen großer Routine und kreativer Improvisationskunst.
Während sich der Ire McAvoy zudem noch als Publikumsanimateur profilierte, gab sich der Holländer wesentlich zurückhaltender und konzentrierte sich vornehmlich auf sein Gitarrenspiel und seinen Gesang. Denn schließlich hatte er ja hauptsächlich die verantwortungsvolle Bürde eines authentischen Gallagher-Sounds zu tragen, was ihm ganz überlegen auch gelang. Überwältigender Applaus war dem Trio gewiss. Ein gelungenes Konzert ganz im Geiste von Rory Gallagher
