Kursaal in Bad Honnef Ballettschüler brachten "Romeo und Julia" meisterhaft auf die Bühne

BAD HONNEF · Die Ballettschüler von Michael Kares brachten eine der berühmtesten Liebesgeschichten der Weltliteratur von Shakespeares meisterhaft auf die Bühne des Bad Honnefer Kursaals.

 Blumen für Julia: Die jungen Tänzerinnen überreichten Viktoria Zimmermann am Ende des Ballettabends Rosen.

Blumen für Julia: Die jungen Tänzerinnen überreichten Viktoria Zimmermann am Ende des Ballettabends Rosen.

Foto: Frank Homann

Und sie war jetzt vor vollem Haus auf der Bühne zu sehen. Die Ballettschüler von Michael Kares führten Shakespeares "Romeo und Julia" auf. Bei diesem ergreifenden Stück hatten etliche Zuschauer am Schluss Tränen in den Augen, so einfühlsam setzten die Eleven des Ballettpädagogen die Poesie und den Schmerz des Stückes in Bewegung um.

Die Choreographie hatte Michael Kares selbst übernommen. Sein Schachzug, um auch seine jüngsten Schüler von drei, vier Jahren einzubinden: Er schob in die 1935 entstandene Ballettmusik von Sergej Prokofjew einige liebliche, heitere Stücke aus "Cinderella" ein, die sich dann bei den Szenen auf den Straßen und Plätzen Veronas, passend zur Epoche der Renaissance, abspielten. Oder die Kinder tanzten in den Straßen eine Tarantella. In Kares Geschichte standen eben lebensecht drei Generationen auf der Bühne.

Das Alter der Protagonisten des Shakespeare-Klassikers zwischen 16 und 18 Jahren stimmte überein mit dem Alter der Tänzer. Viktoria Zimmermann tanzte die Julia, Jana Sachse den Romeo. Sina Nolden stand als Mercutio, der lustige Freund Romeos, auf der Bühne. Lisa Klein gab gekonnt den arroganten Tybalt, den Cousin Julias aus der Familie Capulet.

In Shakespeares Drama sind die Capulets mit der Familie der Montagues, zu der Romeo zählt, verfeindet - und diese Feindschaft liefert den Stoff für Shakespeares Drama. Anna Pauli war Graf Paris, der um die Hand Julias anhält.

Rita Wassmann begleitete als Amme Julia auf ihrem Lebensweg. Und Brigitte Wassmann agierte als Pater Lorenzo, der Romeo und Julia heimlich traut. Michael Kares hielt sich bei der Choreographie dieser Tanzpantomime streng an die von Shakespeare vorgegebene Handlung, so dass sie den Zuschauern vertraut war. Insgesamt elf Mal wurde das Bühnenbild gewechselt. Eine aufwendige Inszenierung, die mit den Szenen auf Veronas Straßen begann.

Die verfeindeten Familien lassen sich hier regelmäßig zu Beleidigungen und gar blutigen Fechtkämpfen hinreißen. Auf einem Fest im Hause Capulet erblickt Romeo Julia und verliebt sich. Eigens für die Balkonszene hatte Michael Kares selbst ein Geländer gebaut.

Als Romeo nach dem Tod von Tybalt aus der Stadt verbannt wird, entgeht Julia durch einen Schlaftrunk Pater Lorenzos der Hochzeit mit Graf Paris. Romeo eilt zu der vermeintlich toten Julia in die Familiengruft. Die Nachricht, dass sie nur schläft, hatte ihn nicht erreicht. Er nimmt sich das Leben mit dem Dolch.

Ergreifend die Szene, als Julia aufwacht, verzweifelt Romeos Hände mit dem Dolch ergreift und sich ihn ebenfalls in den Leib stößt. Nicht nur tänzerisch, auch mimisch setzten die Schüler der Ballettschule Kares die Handlung meisterhaft um. Eine feine Leistung.

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