Ausstellung: "Gegenstandslos"

Vielfältige Werke in zierlichem Format - 200 Exponate aus 18 Ländern in Gesellschaft für Kunst und Gestaltung in Bonn zu bewundern

Ausstellung: "Gegenstandslos"
Foto: Franz Fischer

Bonn. Das mutige Experiment ist geglückt: Nicht etwa zwei oder drei Künstler sind in der Ausstellung "Gegenstandslos" in der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung zu sehen, sondern 200 aus 18 Ländern. Nun könnte man eine qualvolle Enge befürchten.

Ihr aber wirken zum einen die vorgegebenen zierlichen Formate entgegen; zum anderen ist es gelungen, mehrere weiße Wände gleichsam als Ruhezonen für das Auge frei zu halten. Grundsätzlich erfüllen die 200 Werke das Motto "Gegenstandslos". Im Detail jedoch führen sie die ungeahnte Vielfalt der konkret-konstruktiven Kunst und ihrer verwandten Spielarten vor, und dies in kontrastierenden so gut wie in korrespondierenden Gruppen.

Da dominieren auf der einen Seite einer großen Wand die starkfarbenen, auf der anderen Seite die lichten oder gar weißen Objekte. Akzente setzen kühn polychrome oder leuchtend monochrome Werke. Insgesamt zeigt sich, dass diese Variante der Moderne sich keineswegs auf die puristische Form, etwa des "klassischen" Quadrats, auf die rational errechnete Struktur beschränken muss.

Vielmehr können sich durch Variation in Form, Farbe oder Binnenstruktur, durch Loslösung von der Wand in den Raum hinein oder durch unkonventionelle Materialien Heiterkeit oder gar Humor einschleichen. Einige Objekte laden zum haptischen Erlebnis ein; andere "verbitten" sich jede Berührung.

Manche wieder geben sich wenig konstruktiv, sondern nehmen "dekonstruktive" Randpositionen ein. Man muss der Ausstellung eine gelungene Balance zwischen Strenge und Spiel attestieren, wobei sich selbst in dieser Fülle das einzelne Werk behaupten kann.

Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Bonn, Hochstadenring 22; bis 13. Dezember; Mi-Fr 15- 18, Sa 14-17, So 11-14 Uhr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Virtuose mit viel Gefühl
Konzert mit Bruce Liu in der Philharmonie Köln Ein Virtuose mit viel Gefühl
Zum Thema
Aus dem Ressort