Auf den Spuren der Kunst-Rebellen

Bonner Symposium fragt nach Aktualität der Conceptual-Art

Auf den Spuren der Kunst-Rebellen
Foto: Volker Lannert

Bonn. Gerade wird der "Summer of Love" (1967) der Hippies wiederentdeckt, und auch die heiße Phase der deutschen APO ist 40 Jahre alt. 1967 gilt ebenfalls als Beginn der Blütezeit der "Conceptual Art", die sich gegen das Establishment stemmte - herkömmliche Kunstbetrieb war Ziel der Rebellen.

Die Konzeptkunst umfasst Positionen, die "die bildende Kunst nicht allein als Synonym für physische Objekte verstehen, sondern als ein Feld der Verhandlung der gewandelten kulturellen Bedeutungen von Bild, Sprache und Repräsentation", wie Dumonts Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst meint.

Von Art & Language bis Lawrence Wiener buchstabiert sich das Feld der Konzeptkunst, deren besonderer Reiz die fortwährende Diskussion und Infragestellung des eigenen Tuns ist. Genug Gelegenheit dazu gibt es jetzt in Bonn.

Die aktuelle Ausstellung "John Baldessari: Music" (bis 29. Juli im Kunstmuseum und Kunstverein) bietet den Anlass zu einem zweitägigen internationalen Symposium im Auditorium des Kunstmuseums (Freitag, 6. Juli) und im Kunstverein (Samstag, 7. Juli).

Die von den beiden Ausstellungsinstituten und der Universität Bonn veranstaltete Tagung ventiliert am ersten Tag die Theorie und Geschichte der Konzeptkunst, widmet sich anschließend vor dem Hintergrund der Beethoven-Installation Baldessaris im Kunstverein der gegenwärtigen Kunst-Praxis.

Zu den Referenten zählen neben den Veranstaltern Stefan Gronert vom Kunstmuseum, Christina Végh vom Kunstverein und der Bonner Professorin Anne-Marie Bonnet ausgewiesene Baldessari-Spezialisten wie Ingo Maerker, außerdem Kenner des Werks von Marcel Broodthaers, etwa Dorothea Zwirner aus Berlin oder der langjährige Direktor der Kunsthalle Düsseldorf, Jürgen Harten.

Aus Florida reist der Konzeptkunst-Experte Alex Alberro, aus Stockholm Hinrich Sachs, aus Kalifornien ihr Professorenkollege John C. Welchman an, der sich auf die postkonzeptuelle Kunst, zum Beispiel von Mike Kelley spezialisiert hat. Als Künstler kommt Jan Mancuska zu Wort, der 2005 eine Ausstellung im Bonner Kunstverein hatte.

"Die Aktualität der Conceptual Art": Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2, 6. Juli, 9.30-18.30 Uhr; Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22, 7. Juli, 10-16.30 Uhr.

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