Pantheon in Bonn Andreas Martin Hofmeir: Lauter starke Töne

BONN · Es gibt Instrumente mit Sex-Appeal. Klavier und Gitarre gehören zweifellos in diese Kategorie. Und dann gibt es noch all die anderen: zum Beispiel Triangel, Blockflöte und Tuba - unentbehrlich, wo immer die Musi spielt. Aber ansonsten?

 Tubaspieler mit Humor: Andreas Martin Hofmeir.

Tubaspieler mit Humor: Andreas Martin Hofmeir.

Foto: Pantheon

Ansonsten wäre da noch Andreas Martin Hofmeir, 36, Echo-Klassik-Preisträger, Mitbegründer der für bayerischen Gypsy Brass, Funk Brass oder Alpen Jazz Techno bekannt gewordenen Formation "Labrassbanda", Professor am Mozarteum in Salzburg, Kabarettist und Tubist.

Was für eine begnadete Kombination. Obwohl Hofmeirs Premiere seines Programms "Kein Aufwand, Teil 2 - die letzten Jahre!" ein größeres Publikum verdient hätte; ein viel größeres. Aber wie war das eingangs noch mit Triangel, Blockflöte und Tuba? Und muss man Teil eins gesehen haben, um Teil zwei zu verstehen? Mitnichten!

Macht alles nichts. So ein Abend jenseits des Mainstream hat ja auch was für sich. Zumal Hofmeir nicht allein nach Bonn gekommen ist; an seiner Seite der kongeniale brasilianische Kontrabassist, Gitarrist und Akkordeonist Guto Brinholi. Auf dem Programm: gut zweieinhalb herrlich unkonventionelle Stunden samt blond bezopftem Anarcho-Charme und viel Musik: Das sind Geschichten aus der bayerischen Holledau und der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin.

Das ist eine furiose Tuba, die den Violinpart aus Vivaldis "Winter" so virtuos beherrscht, als sei weiter nichts dabei. Das sind brasilianische Lieder - "von der Tendenz eher tragisch bis depressiv" und Verse auf "Starckdeutsch": der parodistischen Kunstsprache mit eben dem derben Klang, den die meisten von uns gemeinhin mit der Tuba assoziieren. Nach so einem Abend mit Andreas Martin Hofmeir tut das keiner mehr. Versprochen.

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