Opernfusions-Pläne Andreas Hupke: "Nimptsch will General werden"

BONN · Das Opern-Fusionsfieber an der Rheinschiene entlockte den Teilnehmern der Bühnenkonferenz NRW in Köln am Montag deutliche Reaktionen. "Arroganz und Ahnungslosigkeit" warfen die Personalvertreter der großen Bühnen den Oberbürgermeistern Jürgen Roters (Köln), Dirk Elbers (Düsseldorf) und "insbesondere Jürgen Nimptsch" (Bonn) vor.

Den Kölner Personalrats-Vorsitzenden Andreas Hupke ärgert, "dass der OB als Chef des gesamten städtischen Personals vor solchen Gedankenspielen nicht vorher mit den Beschäftigten spricht - das ist ein Verfall an vertrauensvoller Zusammenarbeit". Sein Düsseldorfer Kollege Yvan Caljkusic registriert betroffen, dass der Duisburger Rat wegen einer Einsparung von 10,6 Millionen Euro die erfolgreiche Rheinopern-Ehe mit Düsseldorf kippen will.

Dabei könne Duisburg unmöglich billiger an ein solch hochkarätiges Kulturangebot kommen. Außerdem dürften dann auch die Duisburger Philharmoniker nicht mehr zu halten sein, "die mehr als 60 Prozent ihrer Dienste in der Oper spielen". Immerhin 16.000 Unterschriften für den Fortbestand der Rheinoper lägen jedoch schon vor.

Hupke argumentiert prinzipiell gegen die Fusionspläne: "Es geht um die kulturelle Identität der Städte, und Kunst lebt auch von Konkurrenz." Im übrigen könne man ja zuerst die Rathäuser und die Fußballclubs zusammenlegen. Laut Hupke hat Jürgen Nimptsch persönliche Gründe für seine Fusionsbemühungen: "Es gibt das Gerücht, dass er 2015 Generalintendant der Oper Köln/Bonn werden will."

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