Bernd "Marty" Wolf und Texas Heat Alles für Johnny Cash

BONN · Bernd "Marty" Wolf und seine Band Texas Heat haben den Deutschen Countrypreis erhalten. Das Konzert findet am Mittwoch, 20. Februar, 20 Uhr, in der Harmonie statt. Gerade erst wurde Texas Heat mit dem Deutschen Countrypreis für ihren Song "The Hot And Blue Guitar" ausgezeichnet. Die Leverkusener Truppe hat sich ganz der Musik und dem Stil der Countryikone Johnny Cash gewidmet. Am Mittwoch, 20. Februar, steht die Band auf der Bühne der Harmonie.

 Bernd "Marty" Wolf ist der "Man in Black": Der Leverkusener hat sein Leben dem Countrysänger Johnny Cash gewidmet.

Bernd "Marty" Wolf ist der "Man in Black": Der Leverkusener hat sein Leben dem Countrysänger Johnny Cash gewidmet.

Foto: Max Malsch

Herr Wolf, mit Ihrer Band Texas Heat ehren Sie die Countrylegende Johnny Cash. Warum hat ausgerechnet er es Ihnen so angetan?
Bernd Wolf: Ich habe Johnny Cash zum ersten Mal auf einer Kassette eines Freundes gehört. Da war ich zehn Jahre alt. Diese dunkle Stimme und der Sound haben mich sofort angesprochen - und nicht mehr losgelassen.

Haben Sie ihn live erlebt?
Wolf:Ich habe ungefähr 70 Cash-Konzerte gesehen. Teilweise habe ich ganze Tourneen von sechs, sieben, acht Konzerten miterlebt.

Sind Sie dem "Man in Black" auch mal persönlich begegnet?
Wolf:Ja, wir waren sogar ganz gut bekannt.

Wie kam das?
Wolf:Ich habe damals für den Johnny-Cash-Fanclub Artikel aus den USA für das Clubheft übersetzt. Und wenn er hier in Deutschland war, dann habe ich für ihn gedolmetscht. So lernte ich ihn kennen. Danach haben wir uns regelmäßig getroffen, wenn er in Deutschland auf Tour war.

Haben Sie auch mal gemeinsam gesungen?
Wolf:Nein, das haben wir nie. Aber wir haben mit der Band 1992 seinen Leadgitarristen Bob Wootton, mit dem ich sehr gut befreundet war, auf fünf, sechs Konzerten begleitet. Bob Wootton hat für Cash ab 1968 bis zuletzt gespielt.

Sie haben ein Stück geschrieben mit dem Titel "That September Day". Es handelt vom Todestag Cashs am 12. September 2003. Erinnern Sie sich?
Wolf: Ja, sehr gut. Ich habe damals bei einem Expresskurier gearbeitet und war im Rhein-Sieg-Kreis unterwegs. Ich höre normalerweise kein Radio im Auto, und so auch nicht an diesem Tag, habe also keine Nachrichten mitbekommen. In Siegburg musste ich ein Paket zustellen. Der Kunde kannte mich, wusste, dass ich großer Johnny-Cash-Fan war, und sagte: Haben Sie das schon mitbekommen? Er zeigte auf seinen Bildschirm, auf dem ich ein Schwarz-Weiß-Foto sah. Da wusste ich Bescheid. Ich bin völlig geschockt zu meinem Wagen, hab mich hinters Lenkrad gesetzt, und mir sind einfach nur noch die Tränen runtergeflossen.

Was fasziniert Sie denn so an ihm?
Wolf:Er war ein faszinierender, charismatischer Mensch, eine prägnante Persönlichkeit. Dazu diese direkte, ausdrucksartige, ehrliche, ja, erdverbundene Präsentation seiner Songs. Er war ein sehr humorvoller Typ, der viel und gerne gelacht hat, aber sich in seinen Texten oft auch ernsten Themen zugewandt hat. Er hatte nie Angst oder Skrupel, Themen, die ihm auf der Seele brannten, offen anzusprechen.

Sein bestes Album?
Wolf:Oh, Gott. Da muss ich drei nennen: The Fabulous Johnny Cash, At Folsom Prison und Unchained.

Ihr Lieblingssong?
Wolf:I Still Miss Someone.

Das Konzert von Texas Heat findet am Mittwoch, 20. Februar, 20 Uhr, in der Harmonie statt. Tickets gibt es in den BonnTicket-Shops der GA-Geschäftsstellen für 17,90 Euro inklusive Vorverkaufsgebühren.

Zur Person:
Bernd "Marty" Wolf ist 49 Jahre alt und Vater von drei Kindern. Er lebt in Leverkusen. Seine Band Texas Heat gibt es bereits seit 1990 in wechselnden Besetzungen. Im Februar wurde er für seinen Song "That Hot And Blue Guitar" mit dem Deutschen Countrypreis ausgezeichnet.

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