Beethovenhalle Aleksandar Markovic dirigiert beim Sonntagskonzert

BONN · Der Anruf des Beethoven Orchesters erreichte den Dirigenten Aleksandar Markovic sozusagen auf der Skipiste in der Nähe von Wien. Man suchte dringend Ersatz für den erkrankten Altmeister Vladimir Fedosseyew, der ursprünglich das morgige Sonntagskonzert in der Beethovenhalle dirigieren sollte.

 Der Dirigent Aleksandar Markovic.

Der Dirigent Aleksandar Markovic.

Foto: PR

Glück für Bonn, dass der in Wien lebende Chef des Philharmonischen Orchesters aus Brünn noch weitaus lieber auf der Bühne steht als auf der Piste. Das Programm übernimmt der 37-Jährige unverändert: Auszüge aus Werken der Musik-Jubilare Verdi und Wagner. "Als ich ins Hotelzimmer kam, lagen die Partituren schon bereit", erzählt er. Darunter eine Rarität: Verdis acht Romanzen, die Luciano Berio für Tenor und Orchester arrangiert hat. Markovic vertiefte sich gleich in die Musik, um gut vorbereitet vor dem Orchester zu stehen, dessen warmen, runden Klang er überaus schätzt, seit er im vergangenen Jahr hier Verdis "Trovatore" dirigierte.

Wagners ebenfalls auf dem Programm stehende Ouvertüre zu der frühen Oper "Rienzi" zählt nicht unbedingt zum täglichen Brot eines Dirigenten. Doch gerade diesem Werk wird sich Markovic demnächst noch intensiver widmen. Im Mai ist er mit seinem Orchester zu einem dreitägigen Gastspiel im Münchner Gasteig eingeladen, wo er unter anderem den "Rienzi" dirigieren wird. Wagners Musik, erzählt der gebürtige Serbe, sei für ihn der Grund gewesen, Dirigent zu werden.

Das Rüstzeug dazu vermittelte ihm Leopold Hager in Wien. Nach seinen Opernjahren als Chefdirigent am Tiroler Landestheater Innsbruck widmet er sich nun wieder vermehrt der Sinfonik. Eine seiner Vorlieben gehört Bruckner. In dessen Sinfonien zeige sich besonders deutlich, dass Dirigieren mehr ist als Technik: "Man muss eine tiefe Einsicht in die Psychologie der Werke gewinnen."

Karten für das Konzert am Sonntag, 18 Uhr, in der Beethovenhalle gibt es in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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