Haus der Redoute "Accrochage" der Künstlervereinigung Art 7

BONN · Das anspruchsvolle, nachdenkliche Projekt der Künstlervereinigung Art 7 im Haus an der Redoute nennt sich schlicht "Accrochage". Säulen des überwiegend der Malerei gewidmeten Panoramas bilden szenische Darstellungen, Porträts sowie Stillleben.

Der als Langzeitchef agierende Bruno Russi zeigt sich in der abstrakten Metapher eines Selbstbildnisses: In einem Ovalmedaillon verdichten sich in sich verwickelte Bandstrukturen zu einer fiktionalen Röntgenaufnahme aktiver Gehirnnerven.

Das allenthalben im Raum stehende Thema Zeit und Vergänglichkeit gewinnt in den mischtechnischen Experimenten von Helmuth Eichner stille Eindringlichkeit. Über latente Krisen und Konflikte spekuliert hingegen Rolf Mallat in seiner raffiniert modifizierten Internetfoto-Literatur.

Romantische Wehmut grundiert einen mit barocker Detailfülle bestückten "Triumphbogen der Vergänglichkeit", eine monumentale Inszenierung von Ulla Gmeiner. Gegenüber lehrt ein Rollbildensemble von Marie Luise Saldentiefes Staunen. Sie zeigt hauchzarte Chiffren sowie silbern und golden schimmernde Splitter zum Angelpunkt Menschendasein, Natur und Kosmos.

Apokalyptisch grundierte Geistesblitze durchzucken derweil die von finsterem Horror heimgesuchten Bildwelten von Günter Muth, gestützt durch turbulente Sprühmanöver und weiße Tuschkontraste. Mit expressiven Stichproben aus ihrer surreal getönten Bildwelt wartet Elisabeth Oehlenschläger-Hemmer auf.

Haus an der Redoute: Kurfürstenallee 1a, bis 13. Mai. Mi-Fr 14 bis 18 Uhr, Sa, So 10 bis 14 Uhr.

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