Volxtheater Rösberg Ab in den Wilden Westen - mit der Komödie "Goodbye Vürjebirch"

BORNHEIM · Im Jahre 1887 suchen vier Männer aus dem Vorgebirge ihr Glück in Amerika. Welche Unwägbarkeiten sie erwartet, das zeigt die Komödie "Goodbye Vürjebirch" des Volxtheaters Rösberg, die am Samstag in der Bornheimer Kaiserhalle Premiere feierte.

 Ohne Ladies geht es nicht: In Arizona sollen drei der ausgewanderten Männer mit Frauen aus dem Vorgebirge zusammenfinden.

Ohne Ladies geht es nicht: In Arizona sollen drei der ausgewanderten Männer mit Frauen aus dem Vorgebirge zusammenfinden.

Foto: Wolfgang Henry

Die vier folgenden Aufführungen sind schon seit Wochen ausverkauft, eine Zusatzvorstellung, für die es noch Karten gibt, steht am Samstag, 5. April, 16 Uhr, an.

Die Geschichte haben die Laienschauspieler und Ensemblemitglieder Christof Ernst und Maria Hirsch entworfen - und zwar in Vorgebirgs-Platt. Seit 2003 gibt es das Volxtheater Rösberg, und wie bei allen bisher aufgeführten Stücken hat auch "Goodbye Vürjebirch" einen historischen Hintergrund.

Denn zwischen 1850 und 1890 wanderten zahlreiche Männer und Frauen aus dem Vorgebirge aus den unterschiedlichsten Gründen nach Amerika aus. So auch ein Bornheimer Büchsenmacher, der als Kriegsdienstverweigerer vor dem preußischen Militär flüchtete (Robert Pulver, exzellent dargestellt von Karl-Heinz Cader), oder der homosexuelle Priester aus Sechtem, den seine Gemeinde wegmobbte (Johann Bargeld, gespielt von Ensemble-Newcomer Gregor Loedel).

Aber auch eine Frauenrechtlerin und Lehrerin (Mara Hirsch als Susanne Krämer) verließ im 19. Jahrhundert ihre Heimat. "Willi Hermann hat uns geschichtlich beraten und stieß bei Recherchen auf diese Personen", erläuterte Christof Ernst, der als "Reiseleiter" Charly May die Auswandereragentur vertritt und Männer und Frauen zusammenbringen soll.

Zum Inhalt: Spieler und Trunkenbold Josef Klein (Martin Schumacher), Heiratsschwindler Wilhelm Müller (Gode Japs), Pfarrer Johann Bargeld (Gregor Loedel) und Büchsenmacher Robert Pulver (Karl-Heinz Cader) landen nach monatelanger Schiffsfahrt auf Ellis Island, dem "Einwanderertor", vor New York. In Arizona wird ihnen Land zugewiesen, das sie bewirtschaften sollen. Doch: Ohne Ladies geht es nicht. Mit Frauen aus dem Vorgebirge sollen sie ein gemeinsames Leben aufbauen. Aber diese wollen nicht so recht.

Jede Bewegung, jede Miene der Schauspieler saß perfekt und dokumentierten damit auch die Professionalität von Regisseur Marcel Höfs (34), der an der Alanus Hochschule in Alfter ausgebildet wurde. Neben den Texte sorgten die Gesang- und Tanzeinlagen, musikalisch am Klavier begleitet von Rainer Jüssen, beim Publikum für regelrechte Begeisterungsstürme.

Info: Für die Zusatzvorstellung am Samstag, 5. April, 16 Uhr, gibt es noch Karten. Sie kosten zwölf Euro und sind in der Kaiserhalle Bornheim, Königstraße 58, , in der Gaststätte "Beim Piepsch" in Hemmerich und per E-Mail unter volxtheater.roesberg@web.de erhältlich.

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