Festival "Acht Brücken" 30 Konzerte in 13 Tagen

KÖLN · "So haben Sie diese Stadt noch nicht gesehen und diese Musik noch nie gehört." Philharmonie-Chef Louwrens Langevoort meint einerseits die grandiosen Köln-Fotos im Programmheft, andererseits natürlich den attraktiven Inhalt und die ungewöhnlichen Orte des Festivals "Acht Brücken" (30. April bis 12. Mai).

Der schlanke Spross der Triennale gedeiht im dritten Jahr prächtig: 30 Konzerte in 13 Tagen, dabei 24 Uraufführungen und 15 verschiedene Veranstaltungsorte unter dem Motto "Elektronik - electronics'" . Der Auftakt geht spektakulär in die Tiefe der noch nicht eröffneten U-Bahn-Tunnel am Bonner Wall/Chlodwigplatz.

Durch Röhren und Bahnhofsgewölbe hallt die Klang-Installation von Bruce Odland und Sam Auinger, die auch Bonner Töne in den kölschen Soundtrack mischt. Um 20 Uhr wechselt man in die himmlischen Dom-Höhen: Karlheinz Stockhausens "Gesang der Jünglinge", 1955 für den religiösen Ort komponiert, durfte dort als seinerzeit revolutionäre Lautsprechermusik nicht erklingen und bekommt nun die kirchlichen Weihen.

Stockhausen rahmt das Festival ein, denn zum Ausklang (12.5., 20 Uhr, Philharmonie) erklingt unter anderem sein "Gesang der Jünglinge".

Kreativer Übervater bei "Acht Brücken" ist diesmal jedoch der griechisch-französische Komponist Iannis Xenakis (1922-2001). An 36 Werken kann man das Urteil von WDR-Musikchef Werner Wittersheim überprüfen, der gestern sagte: "Bei allen komplizierten mathematischen Grundmustern, die seinen Stücken zugrunde liegen: Diese Musik geht richtig ab." Und zwar unter anderem in der Philharmonie (11.5., 20 Uhr), wo Esa-Pekka Salonen das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks dirigiert.

Info: Der Festivalpass für alle Konzerte kostet 95 (ermäßigt: 48) Euro. Er ist unter anderem über die Festival-Hotline (0221) 28 02 81 erhältlich. Tagestickets kosten 30 bzw. 21 Euro.

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