Regionalwettbewerb "Jugend musiziert 2013" 135 Teilnehmer treten in Bonn und Euskirchen gegeneinander an

BONN · Merle Göben ist die Ruhe selbst. Konzentriert vertieft sich die elfjährige Klavierspielerin im Konzertraum der Godesberger Musikschule noch einmal in ihre Noten.

 Beim Regionalwettbewerb: Merle und Konstantin spielen vor.

Beim Regionalwettbewerb: Merle und Konstantin spielen vor.

Foto: Ronald Friese

Neben ihr hält Konstantin Duas seine Klarinette. Hoffentlich sind die Finger an diesem eiskalten Morgen warm und geschmeidig. Schwesterchen Klara Duas und Mutter Bettina Bachmann zittern im Publikum mit. Jetzt geht es ums Ganze: Merle und Konstantin setzen zum Vorspiel bei den Regionalmeisterschaften des Wettbewerbs "Jugend musiziert" in ihrer Altersklasse der Ensemblewertung an.

Das eher klassische "Sieben Zwerge" von Gerhard Fischer-Munster ist dran. Gleich werden die beiden etwas Modernes spielen, das ihnen mehr Spaß macht: Bei "Head of Steam" von Peter Wiegold wollen sie auch die Geräusche einer Dampflock auf ihre Instumente klopfen. "Echt lustig", hat Merle versprochen.

Im Hintergrund drückt Organisator Markus Krebel allen Teilnehmern der Musikschulen Bonn und Euskirchen auch an den anderen Vorspielorten die Daumen. "Sie haben alle monatelang geübt und einen Wahnsinnsaufwand betrieben", weiß Krebel. Begabung, Fleiß und Disziplin müssten bei so jungen Künstlern gerade in Zeiten von G 8, also der Schuljahrsverkürzung, zusammenkommen, damit sie hier bestehen könnten.

"Immerhin zeigt sich ja Bonn bis zum Bundeswettbewerb hin immer als eine der stärksten Musikschulen", ist Krebel stolz auf im Schnitt zehn Kandidaten, die sich jährlich bis zur Bundesebene vorarbeiteten. Gerade die aktuellen regionalen Nachwuchs-Stars schickten sich an diesem Wochenende an, sich zum nächsten, dem Landeswettbewerb, zu qualifizieren. Der wird vom 8. bis 13. März erstmals auch in Bonn stattfinden.

Krebel schaut neugierig die ersten Ergebnislisten durch. Klar, der Schlagzeug-Star Richard Münchhoff hat schon toll gespielt. Auch das Trio Anne Wissing, Katharina Dreymann und Sanjia Wu ist "weiter". Der Cellist Lukas Wittrock sei ebenso eine sichere Bank. "Und Jana Tissen, Michèle Wolter, Carla Norwig und Luis Francke müssten es auch sicher schaffen", tippt Krebel.

Draußen vor dem Konzertsaal zählt Klavierlehrerin Beatrix Ebersberg leise den Takt mit. Entscheidend für die Jury seien neben der Technik Ausdruck, Gefühl und - bei mehreren Interpreten - das Zusammenspiel, erklärt sie, während drüben die Mutter und Großmutter von Adrian Benedikt Holz dem kleinen Klarinettisten und seiner Klavierbegleitung Citali Herrera Brincker Mut machen.

Drinnen kommt Beifall für Merle und Konstantin auf. Die beiden sind fast fehlerfrei durch ihre Stücke verschiedener Epochen gekommen. Sensibel haben sie interpretiert. Und beim Dampflock-Stück kam die Freude deutlich rüber. Jetzt berät sich die Jury über die Punktevergabe. Merle und Konstantin werden von ihren Familien in die Arme geschlossen. "Heute waren wir noch besser als beim Stadtwettbewerb", seufzt Merle wieder entspannt.

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