Von "Chicago" bis "Titanic" Diese Musicals und Shows kommen demnächst nach Köln

Köln · Gastspiele bekannter und neuer Shows im Musical Dome und in der Philharmonie: "Bodyguard" kommt zurück - wenn auch in leicht abgespeckter Toruneeproduktion. Mit dabei sind auch „West Side Story“, "Hair" und „Jesus Christ Superstar“.

Auf ein Musical, das wieder über viele Monate läuft, müssen die Kölner warten. „Das wird nächstes oder übernächstes Jahr was. Wir haben uns zwar schon die Rechte für eine echte Bombe gesichert, aber es steht noch nicht fest, ob diese Show zuerst nach London geht oder nach Köln“, erzählt Ralf Kokemüller, Geschäftsführer von BB Promotion. Es hinge unter anderem davon ab, wann welches Theater in London zur Verfügung stünde – und wann die amerikanischen Macher nach Europa kommen könnten, um das Stück, das auch noch auf seine Broadway-Premiere wartet, hier einzustudieren.

Die Zeit bis dahin überbrücken wie schon in der letzten Zeit eine Reihe von Gastspielen im Musical Dome und während des Sommerfestivals auch in der Philharmonie. Diese Tourneeproduktionen sind musikalisch eigentlich immer eine runde Sache, aber optisch etwas abgespeckt. „Bodyguard“ (24.10. bis 3.11., Musical Dome) wird deshalb – anders als bei der Deutschland-Premiere in Köln im November 2015 – etwa ohne die große, drehbare Hütte am See auskommen, in der sich Rachel und ihr Beschützer vor den Verfolgern verstecken. Die Hits von Whitney Houston erklingen natürlich im englischen Original, die Dialoge sind, wie schon seinerzeit, übersetzt.

"Flashdance" bleibt mitsingkompatibel

Auch „Flashdance“ (3. bis 22.12., Musical Dome) verfährt nach diesem Muster: Hits wie „What a Feeling“ oder „Maniac“ bleiben mitsingkompatibel, während die Geschichte der Schweißerin Alex, die von einer Tanzkarriere träumt, auf Deutsch erzählt wird. „Hair“ (30.7. bis 4.8., Philharmonie) läuft komplett auf Englisch, ob vielleicht die Übersetzung in Übertiteln gezeigt wird, hat Ralf Kokemüller noch nicht entschieden. Vielleicht wäre das aber keine schlechte Idee, sind doch die mittlerweile 51 Jahre alten Dialoge „in die Jetztzeit geholt worden“ und die Friedensbotschaft des Kultmusical immer noch aktuell: „Es geht gerade weltweit eher einen Schritt zurück, wenn man Trump betrachtet, Bolsanaro in Brasilien oder die AfD hierzulande.“

„Chicago“ (4. bis 16. Juni, Musical Dome) zeigt, dass die Verfilmung eines bald 45 Jahre alten Stoffes den Bühnenerfolg befeuern kann: Die Premiere war 1975, eine Wiederaufnahme gab es 1996 am Broadway, wo es seitdem ununterbrochen gespielt wird – 2004 überholte es „Cats“ und ist nach „Phantom der Oper“ das Musical mit der längsten Laufzeit.

Was sicher auch daran liegt, dass immer wieder die überraschendsten Stars kurzzeitig als Gäste verpflichtet werden: Usher, Cuba Gooding Jr., Melanie Griffith, „Spice Girl“ Mel B, Ex-Model Christie Brinkley oder Brooke Shields.

"The Book of Mormon" im Musical Dome

Nach Köln kommt das Werk von John Kander und Fred Ebb nun zum ersten Mal. Im Mittelpunkt stehen die beiden Mörderinnen Roxie Hart und Velma Kelly, die sich im Gefängnis kennenlernen und darum buhlen, wer gerade in der Gunst der Journalisten vorne liegt. Musikalisch orientieren sich Kander & Ebb, von denen auch „Cabaret“ stammt, an Vaudeville-Nummern, zu denen der legendäre Bob Fosse sensationelle Choreografien ausgeheckt hat.

Das Musical „Titanic“ (23. bis 28.7., Philharmonie) hatte seine Premiere ein halbes Jahr vor dem Film mit Leonardo DiCaprio, und das berühmte Lied von Celine Dion wird auf der Bühne auch nicht gesungen. Natürlich geht es um die Jungfernfahrt des Schiffs. Ungewöhnlich für ein Musical: Es gibt keine zentralen Hauptfiguren und nicht das eine große Lied, das man hinterher summt. Stattdessen setzt der Komponist Maury Yeston auf starke Ensemblenummern und fügt die verschiedenen Geschichten der Schiffspassagiere und Seeleute wie ein Mosaik zusammen. „The Book of Mormon“ (7. bis 16.11., Musical Dome) nach Deutschland zu holen, ist sicher ein Risiko: Das Stück über zwei Missionare auf einer weltweiten Wanderschaft ist zwar extrem erfolgreich, lebt aber vor allem von seinem Witz (Schöpfer sind die „South Park“-Erfinder Trey Parker und Matt Stone). „Und der ist nicht übersetzbar“, weiß Kokemüller. Es könnte schwierig sein, genügend Zuschauer zu finden. „Es ist ein Experiment.“

„West Side Story“ (25.6. bis 3.7.) und „Jesus Christ Superstar“ (26. bis 28.4., beide im Musical Dome) kann man dagegen als eine eher sichere Bank bezeichnen.

Karten gibt es in den Bonnticket-Shops des General-Anzeigers sowie im Internet auf www.ga.de/tickets.

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