Das Erfolgsrezept funktioniert Rea Garvey im Palladium in Köln

Köln · Er ist ein großer Kommunikator: Rea Garveys gibt ein umjubeltes Konzert im Palladium in Köln. 4000 Fans kamen, um ihn auf der Bühne zu sehen.

 Er singt und erzählt Anekdoten: Rea Garvey im Palladium.

Er singt und erzählt Anekdoten: Rea Garvey im Palladium.

Foto: Thomas Brill

Als die Planung für seine neue Tour anstand und in Köln das Auftaktkonzert stattfinden sollte, habe er sich spontan gefreut, erzählt Rea Garvey seinen gut 4000 jubelnden Fans im ausverkauften Palladium. Vermutlich hätte er die Geschichte, entsprechend abgewandelt, auch an jedem anderen x-beliebigen Ort erzählt.

Perfekt beherrscht der 45-jährige Ire, der zunächst mit seiner Band Reamonn und dem Superhit „Supergirl“ Erfolge feierte, dann ab 2011 seine Karriere solo fortsetzte und nebenher als Juror bei „The Voice of Germany“ seine Bekanntheit und Beliebtheit steigern konnte, die emotionale Kommunikation mit den Fans.

Er weiß genau, wie er musikalisch, aber mehr noch über seine nahezu unterwürfige Freundlichkeit seine überwiegend weiblichen Fans in Begeisterung versetzt.

Garvey, der vor wenigen Tagen mit der Auszeichnung „Pioneer of Pop“ eines Radiosenders ausgezeichnet wurde, will vorrangig Spaß und Freude verbreiten. Gleichsam im fliegenden Start übernimmt er die Show von Ryan Sheridan, der nicht nur ein erstklassiges Vorprogramm geliefert hat, sondern später gemeinsam mit Garvey einige Songs, darunter „Hold My Heart“, von berührender musikalischer Tiefe intoniert.

Harmonische Anleihen aus Irish Folk

„Is It Love“ vom „Neon“-Album sorgt für erste Hochstimmung. Was folgt, ist eine Mischung aus wohlbekannten Klassikern sowie neuen Songs, die jedoch alle nach dem hinlänglich bekannten Grundrezept aus markanter Stimme, zusätzlich unterstützt von mehrstimmigem Gesang, eingängigen Mitsingrefrains, gern auch mit harmonischen Anleihen aus Irish Folk sowie einer absolut Mitklatsch-kompatiblen Rhythmik besteht.

Ein musikalischer Tiefpunkt ist „Oh My Love“, das nach schlimmstem Teenie-Pop aus den Siebzigern klingt. Dazwischen gibt es immer wieder Anekdoten aus Garveys Leben vom Straßenmusiker zum Deutsch-Pop-Star irischer Provenienz, mit denen er der großartigen irischen Erzähltradition allerdings keine angemessene Reverenz erweist. Am Schluss gibt es den erwarteten stürmischen Jubel.

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