"Fürchte dich" Frankfurter Tatort ist ungewohnt, aber nicht schlecht

Die neue Tatort-Folge aus Frankfurt wird die Fangemeinde polarisieren. Allerdings nicht wegen der eigentlichen Geschichte. Unsere Kritik zu "Fürchte dich".

Geistig völlig verwirrt will Otto Schlien (Axel Werner) zum Brandstifter werden.

Geistig völlig verwirrt will Otto Schlien (Axel Werner) zum Brandstifter werden.

Foto: HR/Benjamin Dernbecher

Die neue Tatort-Folge aus Frankfurt wird die Fangemeinde polarisieren. Nicht wegen der eigentlichen Geschichte: Diese ist spannend und verstörend gut, mit einem allgemeinen geschichtlichen Hintergrund. Was aber für Diskussionen sorgen wird, ist die Erzählweise des Falls, den Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) lösen müssen.

Passend zum Gruselfest Halloween, das auch hierzulande immer mehr Anhänger findet, ist der Tatort eine Mischung aus Krimi und Horrorgeschichte – mit zahlreichen übersinnlichen Elementen und so manchem Schockmoment. Kommissar Brix ist dabei nicht nur Ermittler, sondern auch Betroffener.

Mitten in der Nacht – natürlich wütet gerade ein Gewitter – steht Otto Schlien (Axel Werner) in dem Haus, das Brix mit Fanny (Zazie de Paris) bewohnt. Der alte Mann ist geistig vollkommen verwirrt und will sich mitsamt dem Gebäude anzünden, als ihn plötzlich zwei Hände aus dem Dunkeln in den Garten ziehen.

Was dann passiert, bringt die Ermittler und vor allem Fanny an den Rand der physischen und psychischen Belastbarkeit. Im Leben Schliens hat sich Grauenhaftes ereignet, das nun urplötzlich wieder ans Licht kommt.

Christian Mackrodt und Andy Fetscher (Buch und Regie) sorgen für 90 Minuten Spannung mit Dramatik bis zum Ende sowie Gruseleffekten, die mitunter etwas platt daher kommen, ihre Wirkung aber nicht verfehlen. Tatort-Puristen dürften sich an den übersinnlichen Elementen der Folge stören. Doch auch sie werden erkennen, dass die wahren Dämonen immer unter den Lebenden zu finden sind.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr

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