Haus der Springmaus Liebesbeweise der besonderen Art

Bonn · Wenn swingendes Grünzeug auf eine rockende Blockflöte samt Anhang trifft, dann muss es sich um "Wildes Holz" und die Zucchini Sistaz handeln.

 Die Zucchini Sistaz Jule Balandat (links) und Tina Werzinger im Haus der Springmaus.

Die Zucchini Sistaz Jule Balandat (links) und Tina Werzinger im Haus der Springmaus.

Foto: Thomas Kölsch

Ein Dreifach-Rendezvous zwischen jungem Gemüse und gut gelagertem Freilandbaumprodukt, mit Musik und Tanz und jeder Menge Charme: Das Doppelkonzert von Zucchini Sistaz und Wildes Holz im Haus der Springmaus war ein Liebesbeweis der besonderen Art. Swingendes Grünzeug traf auf eine rockende Blockflöte samt Anhang, die Cantina Band aus „Star Wars“ auf das „Mööp Mööp“ einer alten Fahrradhupe, Fußball-Gesänge auf Wunschdenken – und irgendwie passte alles erstaunlich gut zusammen, sehr zur Freude des Publikums, dass dieses öffentliche Umwerben ausdrücklich befürwortete und sich an den Balz-Ritualen der beiden Trios weder sattsehen noch satthören konnte.

Dabei sind die Formationen schon für sich genommen recht speziell. Die Hölzer um den Diplom-Jazzflötisten Tobias Reisige verblüffen immer wieder mit ihren kreativen Arrangements, die normalerweise von Kraftwerk bis AC/DC und von Mozart bis Charlie Parker alles umfassen, was irgendwie spielbar ist. Und die Schwestern mit der Vorliebe für ausgefallene Kopfbedeckungen sind dank ihres bezaubernd kecken Witzes und ihrer musikalischen wie verbalen Koketterie immer für eine Überraschung gut. Erst recht, wenn sie jemanden haben, auf den sie reagieren können. So wie Bassist Markus Conrads, der in der Gesellschaft der Damen aufblühte, auch mal zur Mandoline oder zum Mikrofon griff und damit auf seine Weise mit den Zucchinetten flirtete. Herrlich. Letztere schienen sich an diese Aufmerksamkeiten auch schon gewöhnt zu haben: „Immer wenn die Hölzer nicht dabei sind, fehlt uns etwas“, sagten sie. Das ist doch mal vielversprechend.

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