Lächeln und leuchtende Augen James Blunt gibt exklusives Radiokonzert
Köln: · James Blunt gibt ein exklusives Radiokonzert für 350 Fans im Kölner Eltzhof. Ohne Absperrung und Kette aus Security-Männern dürfen sie bis zur Kante der Bühne vorrücken.
Einen britischen Staatsbürger, der so heißt wie er („Mein Name ist Blunt. James Blunt“) muss man unbedingt fragen, ob er Martinis mag. Donnerstagabend im Eltzhof ist die Gelegenheit günstig. Der Sänger und Songschreiber, der sonst mit Leichtigkeit riesige Hallen füllt – was er mit Sicherheit auch am 18. Oktober tun wird, wenn er in der Lanxess-Arena auftritt – spielt diesmal nur vor 350 Fans. Allesamt sind sie Gewinner einer Verlosung des Radiosenders WDR2, der das Konzert live überträgt. So nah wie hier kommen Bluntianer ihrem Idol selten.
Ohne Absperrung und Kette aus Security-Männern dürfen sie bis zur Kante der Bühne vorrücken. Nur drei Armlängen von ihrem Idol entfernt. Auch dass der Künstler vorm Auftritt Interviews gibt, ist normalerweise nicht der Fall. Wie ist das also mit den Martinis? Fehlanzeige. Blunt teilt die Vorliebe des Agenten mit der Dienstnummer 007 und dem ähnlich klingenden Namen nicht. „Ich trinke viel lieber Bier. Ich mag Bier. Deswegen trete ich auch so gerne in Deutschland auf.“ Was der 43-Jährige noch mag: „Auftritte in kleinen Locations wie dieser. Das ist sehr persönlich. Da sieht man die leuchtenden Augen der Leute und das Lächeln in ihren Gesichtern.“ Aber: „Mir gefällt der Wechsel. Es ist auch toll, in Arenen zu spielen. Das gibt dir eine ungeheure Energie.“
Doch daran mangelt es auch im einstigen Wirtschaftshof von Schloss Wahn nicht. Knapp 50 Minuten und neun Stücke lang. Ist der Applaus so ungemein stürmisch, weil neue Songs wie „Love Me Better“, „Bartender“ oder „Don't Give Me Those Eyes“ so gut ankommen? Brandet der Jubel so wild auf, weil Blunt auch solche Hits wie „1973“, „You're Beautiful“ und „Bonfire Heart“ auf der Mini-Setliste unterbringt?
Oder gilt die Begeisterung überdies der Tatsache, dass die dreieinhalb Hundert in der Tat „very, very special guests“, sehr, sehr besondere Gäste, sind? Weil Blunt hier austestet, wie das Konzert im Herbst ankommt? „Ihr seid meine Versuchskaninchen“, scherzt der Sänger. Um dann zum ersten Mal live „OK“ zu spielen – auch das ein Stück von seinem neuen Album „Afterlove“, das Ende März herausgekommen ist. Glücklicher waren Versuchskaninchen wohl selten.
