Ausstellung in der Villa Friede Grenzgänger zwischen Ost und West

Ren Rongs Ausstellung im Kunstraum der Villa Friede in Mehlem widmet sich dem „Dialog der Kulturen“. Bis zum 17. April zeigt der chinesische Künstler eine Auswahl von rund 50 Papierschnitten, Holzreliefs, Prägedrucken, Frottagearbeiten sowie Skulpturen.

 Dialog zwischen Mensch, Kultur und Natur: Der chinesische Künstler Ren Rong.

Dialog zwischen Mensch, Kultur und Natur: Der chinesische Künstler Ren Rong.

Allgegenwärtig erscheinen Ren Rongs Pflanzenmenschen in der Villa Friede in Mehlem: Ihr Motiv findet sich in Bildern wieder, ihre Gestalt in eisernen Skulpturen. Die abstrakten Hybriden schaffen eine Brücke zu verschiedenen Welten, sie bilden einen kommunikativen Dialog zwischen Mensch, Kultur und Natur.

„Alles ist miteinander verbunden“, offenbart Rong vor seiner Installation „Universum“. 15 runde Holzschnitte mit weißen Pflanzenmenschen auf blauem Hintergrund zieren den Boden. Das Thema: der Dialog. Nicht nur die verschlungenen Pflanzenmenschen sprechen miteinander, sondern die ganze Architektur des Raumes tritt in den Dialog mit der Installation.

Seit Sonntag ist die Ausstellung „Dialog der Kulturen“ im Kunstraum der Villa Friede geöffnet. Bis zum 17. April zeigt der chinesische Künstler eine Auswahl von rund 50 Papierschnitten, Holzreliefs, Prägedrucken, Frottagearbeiten sowie Skulpturen.

Die Werke umfassen eine Zeitspanne von 30 Jahren. Wiederkehrendes Element sind Rongs Pflanzenmenschen. Die Sammlung ist parallel zu Ren Rongs Ausstellung im Osthaus Museum Hagen konzipiert. Dort werden 150 weitere Werke ausgestellt, die eine retrospektive Ansicht bilden.

Auffallend ist der andauernde Dialogcharakter der Bonner Ausstellung: „Die Ausstellung ist bewusst dialogbetont konzipiert“, berichtet der 55-Jährige. Er selber ist ein Grenzgänger: Bis zu achtmal jährlich reist der gebürtige Chinese in seine Heimat. Rong arbeitet auf zwei Kontinenten, in zwei Ländern, zwei Hemisphären. Diese Spannung spürt man in seiner Arbeit.

Seine Werke sind ein Dialog der Kulturen: ein Ost-West Dialog. Altchinesische Traditionen treffen auf zeitgenössische Kunst aus aller Welt. Sein Werk „The Genesis“ aus dem Jahr 2015 zeigt die Verbundenheit von Mensch und Natur. Auf fünf Leinwänden, die mit Reispapier überzogen wurden, hat der Künstler mit chinesischer Tusche eine Art Mythologie der Menschheit geschaffen. Menschen, Natur und Tiere sind ineinander verschlungen und bilden eine kommunikative Einheit. „Es handelt sich nicht um eine fernöstliche Mythologie“, betont Rong.

Ren Rong, „Dialog der Kulturen“, bis 17. April., Mainzerstraße 141-143. Geöffnet Mi. bis Sa. 15-18 Uhr. – Retrospektive im Osthaus Museum Hagen, „Lasst hundert Blumen blühen!“, bis 15. Mai, Hochstraße 73.

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