Neue Konzertsaison Geigerin Isabelle Faust kommt 2018 ins Arithmeum

Bonn · Es geht auch weiter ohne den WDR: Die neue Saison bei „concerto discreto“ beginnt am Montag mit einem Liederabend von Sibylla Rubens.

 Geigerin Isabelle Faust.

Geigerin Isabelle Faust.

Foto: Detlev Schneider

Ein Konzert der Weltklassegeigerin Isabelle Faust zum Ticketpreis von neun Euro im Angebot zu haben, ist schon ein Alleinstellungsmerkmal. Ihr Auftritt im Bonner Arithmeum, wo sie am 26. Februar 2018 zusammen mit dem renommierten Pianisten Alexander Melnikov Johannes Brahms' drei Duosonaten für diese Instrumentenkombination spielen wird, ist freilich nicht nur ein Höhepunkt einer an Attraktionen reichen Reihe „concerto discreto“, sondern auch ein Signal. Dafür, dass es an diesem Ort mit hochkarätiger Musik weitergeht, auch wenn der Kölner WDR als langjähriger Partner sich recht kurzfristig aus der Reihe zurückgezogen hat, wie Arithmeum-Gründer und Direktor des Forschungsinstituts für Diskrete Mathematik der Bonner Universität, Bernhard Korte, am Dienstag sagte. Zugleich stellte er den früheren WDR-Redakteur Bernhard Walerius als Neuzugang vor, der „concerto discreto“ künftig gemeinsam mit Arithmeums-Chefin Ina Prinz leitet.

Man halte an der Reihe fest, weil sie ein großer Erfolg sei, so Korte. „Die Akustik ist sehr gut, wenn das Haus voll ist“, gab er als einen Grund für die positive Aufnahme beim Publikum an. Außerdem: „Es gibt keinen Unterschied zwischen Podium und Publikum. Der Künstler steht nicht im Rampenlicht, sondern ist Teil der Gemeinschaft.“

Das Programmangebot bietet eine große künstlerische Vielfalt. So spielen Isabelle Faust und Alexander Melnikov die Brahms-Sonaten auf historischen Instrumenten, wie Walerius ankündigte. Die Reihe beginnt bereits am kommenden Montag, 23. Oktober, 20 Uhr, mit einem Liederabend der vor allem durch ihre Mitwirkung bei Hellmuth Rillings Stuttgarter Bach-Projekt bekannten Sopranistin Sibylla Rubens. Sie wird bei Liedern von Henry Purcell bis Johannes Brahms von Götz Payer am Klavier begleitet.

Beim traditionellen Weihnachtskonzert am 11. Dezember tritt Walerius auch selbst auf dem Podium in Erscheinung – als Rezitator mittelalterlicher Weihnachtsgeschichten. Dazu spielt die junge, hochtalentierte Lea Maria Löffler die Harfe. Das neue Jahr beginnt mit einem klassischen Streichquartettabend. Am 22. Januar spielt das junge Noga Quartet, das unter anderem bei der Banff International String Quartet Competition in Kanada erfolgreich war, Werke von Schubert, Ligeti und Beethoven. Virtuose Klaviermusik von Liszt, Rachmaninow, Debussy und Ravel steht auf dem Programm des Franzosen Jean-Baptiste Fonlupt, dessen Vater, wie Korte verriet, Mathematiker ist. Eine für den Konzertort passende biografische Konstellation.

Mit „Singer pur“ kommt ein Vokalsextett nach Bonn, das schon in der ersten „concerto discreto“-Saison 1999 zu hören war, wie Ina Prinz erzählte. Auch fast zwei Jahrzehnte später wird das Publikum in den Genuss der enormen stilistischen Bandbreite des Ensembles kommen, das von geistlicher Musik des Mittelalters bis zu moderner Popmusik reicht.

Zum Abschluss der Saison steht noch einmal ein Quartett auf der Bühne, diesmal handelt es sich nicht um vier Streicher, sondern um vier Saxofonisten, die ihr musikalisches Handwerk in Köln erlernt haben: Das Fukio Ensemble – so der Name – spielt trotzdem Streichquartett-Repertoire und wagt sich unter anderem an Antonin Dvoráks „Amerikanisches Quartett“. Man darf gespannt sein.

Infos im Netz: arithmeum.uni-bonn.de. Karten u.a. bei Bonnticket.

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