Film Forsch, rebellisch, trashig: Jella Haase

Berlin · Sie ist erst Anfang 20 - und wird nun auf der Berlinale als europäisches Nachwuchstalent geehrt: Die Schauspielerin Jella Haase. Woher man sie kennt und was die Gründe der Jury sind.

 Jella Haase.

Jella Haase.

Foto: Jörg Carstensen

Die Jury bescheinigt ihr ein Talent für "ein wenig trashige Charaktere": Jella Haase (23) zählt zu den spannenden Nachwuchsschauspielerinnen in Deutschland.

Ihre (bislang) bekannteste Rolle ist die der prolligen Chantal in den "Fack Ju Göhte"-Filmen. Deren Markenzeichen: grelles Make-up und große Klappe. Die Art von Chantal sei ihr nicht ganz fremd gewesen, sie sei ja in Berlin-Kreuzberg aufgewachsen, erzählte Haase mal in einem Interview.

Haase erinnert mit ihrem Gesicht ein wenig an die Sängerin Annett Louisan und traut sich auf der Leinwand auch die etwas derben Rollen zu. Schöne Szene aus der Schulkomödie "Fack Ju Göhte 2", in der es um eine Klassenfahrt geht: "Schnauze jetzt, oder wir fahren nach Föhr", schreit Lehrer Elyas M'Barek. "Spanien? Auch geil", meint Haase als Chantal. Sie spielte aber auch im Neonazi-Drama "Kriegerin" und in "4 Könige", einem Film über Jugendliche in einer Psychiatrie.

"Wenn es darum geht, forsche, rebellische und ein wenig trashige Charaktere mit einem Herzen aus Gold zu spielen, liegt Jella das deutsche Publikum zu Füßen", urteilte eine Jury des Netzwerks europäischer Filmorganisationen (EFP). Genau dafür zeichnet das Netzwerk Haase nun auf der Berlinale aus - als einen von zehn Shooting Stars, als aufstrebendes Filmtalent. Diesen Preis gewannen vor ihr schon Daniel Brühl, Anna Maria Mühe und Moritz Bleibtreu.

Haase wirkt in manchen Interviews so unbefangen wie ihre Charaktere. Bei Stefan Raab tauchte sie in der Sendung "TV Total" mal barfuß auf - sie hatte sich den Zeh gestoßen - und sagte charmant ehrlich, sie sei etwas aufgeregt, das sei nämlich neben dem Frühstücksfernsehen ihre erste Talkshow. Sie erklärte, welcher Designer ihr was für den Auftritt geliehen habe - und was sie wieder zurückgeben müsse. Vom Studiopublikum gab es dafür viele Sympathielacher.

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