Wirtschaftswunder und Neubeginn Zweiter Sonderdruck "Hauptstadtzeiten" erscheint

Bonn · Der zweite Sonderdruck „Hauptstadtzeiten“ des General-Anzeigers erscheint am Mittwoch, 18. April. Historische GA-Seiten erzählen Bonner Hauptstadtgeschichte(n).

Kritische Bestandsaufnahme im Kanzlerbungalow: Ludwig Erhard 1964 in seinem neuen Domizil.

Kritische Bestandsaufnahme im Kanzlerbungalow: Ludwig Erhard 1964 in seinem neuen Domizil.

Foto: Archiv/Heinz Engels

„Hauptstadt werden war für Bonn gar nicht so schwer, Hauptstadt sein machte dann schon mehr Mühe“, schreibt Chefredakteur Helge Matthiesen im Vorwort zu den zweiten „Hauptstadtzeiten“ des General-Anzeigers. Vom heutigen Mittwoch an ist der 96-seitige Sonderdruck zum Preis von 9,80 Euro in den GA-Zweigstellen, im gut sortierten Einzelhandel und in ausgesuchten Buchhandlungen erhältlich.

In sechs Kapiteln erzählen die historischen GA-Seiten im Originalformat Bonner Hauptstadtgeschichte(n). Wirtschaftswunder und Neubeginn werden sinnlich erfahrbar. Themen sind Zerstörung und Aufbau, die Entwicklung der Bundeshauptstadt, Bauten, neue Brücken und U-Bahn. Ein Schwerpunkt liegt auf Bonns Wohnzimmer am Rhein: der Beethovenhalle.

Die erste reproduzierte Seite vom 18. Oktober 1954 erinnert mit der Schlagzeile „Zehn Jahre danach“ an den 18. Oktober 1944. „Wissen wir noch, wie das war? Vor zehn Jahren“, beginnt der Artikel auf der Seite. „Damals als Tag für Tag, Nacht für Nacht wild die Sirenen über die Stadt hinwegheulten, Bomben diese unsere geliebte Stadt zerschlugen, Bonn im Feuersturm des Krieges zerbarst.“

Von der Zukunft und der politischen Rolle der Stadt zeugt ein Bericht vom 14. November 1964 mit der Überschrift: „Kein Luxus in Erhards Bungalow“. Kanzler Ludwig Erhard ist da auf einem Foto zu sehen, wie er durchaus mit kritischem Blick das Innere des Bungalows mustert, in dem er künftig auf 121 Quadratmetern wohnen wird. Die Dienstwohnung des Kanzlers sei ein durchaus bescheidener Zweckbau, resümiert der GA-Reporter. Daneben entwickeln kleine Zeitungsmeldungen ihren Charme. „Loch im Schutzblech verriet Fahrraddieb“ zum Beispiel. Hermann N. (39) aus Wesseling wurde von zwei Teenagern überführt, den Schwestern Karin und Christine.

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