Der Präsident feiert mit Steinmeier ist Schirmherr von Beethoven 2020

Bonn · Frank-Walter Steinmeier übernimmt die Schirmherrschaft für das Beethoven-Jubiläumsjahr 2020. Die ersten Projekte stehen jetzt fest.

Als die Parteispitzen von CDU/CSU und SPD im November 2013 den Koalitionsvertrag unterschrieben, stimmten sie auch dem Passus zu, der festschrieb, dass der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens im Jahr 2020 eine „nationale Aufgabe“ sei. Das Jubiläum, so waren die Verhandlungsführer sich einig, biete „herausragende Chancen für die Kulturnation Deutschland im In- und Ausland“. Als der damalige SPD-Chef Sigmar Gabriel den Füllfederhalter führte, schaute ihm Parteifreund Frank-Walter Steinmeier über die Schulter.

Er hat offenbar genau hingesehen. Denn Beethovens runder Geburtstag ist für Steinmeier vier Jahre später in seiner neuen Funktion als Bundespräsident immer noch ein wichtiges Anliegen, was nicht zuletzt daran zu erkennen ist, dass er die Schirmherrschaft für das Jubiläumsjahr im Jahr 2020 übernimmt. Der künstlerische Geschäftsführer der Beethoven Jubiläums Gesellschaft, Christian Lorenz, übermittelte die Nachricht gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Bonn, Ashok Sridharan, beim traditionellen Empfang zum 247. Tauftag Beethovens am vergangenen Sonntag.

Erste Förderrunde beendet

Mittlerweile ist auch die erste Förderrunde beendet worden. Nachdem auf der Weltklimakonferenz in Bonn das Pastoral-Project mit Beethovens sechster Sinfonie als Sinnbild für das Thema „Mensch und Natur“ vorgestellt wurde, hat die Jubiläumsgesellschaft nun auch bekannt gegeben, welche Institutionen mit Fördergeldern für das Jubiläumsjahr unterstützt werden. Insgesamt werden in dieser Förderrunde Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 2,3 Millionen Euro unterstützt.

Zu den geförderten Institutionen gehören laut Jubiläumsgesellschaft das Beethovenfest, die Don Bosco Mission, die Beueler Brotfabrik, das Theater Bonn, die Musik- und Kunstschule der Stadt Bielefeld, der Deutsche Musikrat, die In Situ Art Society e.V. Bonn, das Jazzfest Bonn, das WDR Sinfonieorchester Köln, das Junge Theater Bonn und das Ensemble Garage aus Köln.

„Der Mix der geförderten Institutionen zeigt die Bandbreite, in der wir Beethovens runden Geburtstag begehen wollen“, erläuterte Christian Lorenz. Die Ausschreibung für die zweite Förderrunde beginnt am 15. Januar 2018.

Dramaturgische Klammer

Gerahmt wird das Jubiläumsprogramm von einer dramaturgischen Klammer, die aus Beethovens künstlerischer Haltung entwickelt wurde und die Lorenz so beschreibt: „Beethoven wendet sich als individueller, ‚moderner‘ Künstler an die Gesellschaft, ja, an die Menschheit als Ganzes. Seine musikalisch formulierte Utopie eines friedlichen Zusammenlebens der Völker hat Appellcharakter.“ So soll das Jubiläum Mitte Dezember 2019 im Privaten beginnen – mit Hauskonzerten in ganz Deutschland, und am 17. Dezember 2020 mit einer Aufführung der „Neunten“ an einem Ort gesellschaftlicher Verfassung enden.

Als erstes weltumspannendes Projekt anlässlich des Jubiläums zum Thema Natur ist jüngst während der Weltklimakonferenz in Bonn ein Aufruf an die Klangkörper der Welt ergangen, die „Pastorale“ von Beethoven zum Welt-Umwelttag der Vereinten Nationen 2020 aufzuführen.

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