Trends 2016 bei Sonnenbrillen Augenblick

Nicht oben ohne: Sonnenbrillen sind nur modisches Accessoire. Ihre Gläser schützen vor den schädlichen Nebenwirkungen der Strahlung – nicht nur einen Sommer lang.

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Foto: Mister Spex

Bonn. Die erste Neuigkeit für die Sonnenbrillen-Trends dieses Sommers klingt wenig neu: Mit 40 Prozent ist Schwarz die beliebteste Sonnenbrillenfarbe, sowohl in Deutschland wie auch in Österreich und in der Schweiz. An zweiter Stelle steht Braun, gefolgt von Gold. Auffallendere Rahmenfarben wie Transparent, Weiß, Rosa, Grün und Violett landen dagegen seltener im Warenkorb. Das hat eine Untersuchung des Online-Optikers Mister Spex ergeben. Also den Klassiker aus dem Schrank holen und wie ein Nerd in den Sommer starten? Mitnichten. Gut, dass es Trendmacher gibt, die dem andere Form- und Farbwelten entgegenzusetzen haben, auch wenn dies in erster Linie für Trendsetter von Belang ist. „Einer der Trends 2016 sind runde Sonnenbrillen“, sagt Rosemarie Scherer, verantwortlich für den Einkauf bei Mister Spex, „auch Modelle mit doppeltem Steg, wie man ihn von Pilotenbrillen kennt, sind in dieser Saison extrem angesagt.“ Zudem stünden transparente Rahmen und Modelle mit Havana- beziehungsweise Tortoise-Muster farblich im Fokus. „Für Frauen gibt es in diesem Jahr zahlreiche Modelle mit großen, geometrischen Formen. Männer greifen jetzt zu Retro-Modellen im Browline-Stil, also mit verstärkter oberer Rahmenlinie, und zu trapezförmigen Sonnenbrillen“, so die Trendexpertin, die auch über die Kaufgepflogenheiten der Kunden informiert ist. Letztes Jahr legte sich jeder Kunde – davon 58 Prozent Frauen – statistisch gesehen 1,12 Sonnenbrillen zu und investierte knapp 96 Euro pro Brille (ohne Sehstärke). „Weiterhin sind Pastelltöne und Nudes ein großes Thema. Die sanften Töne lassen sich wunderbar kombinieren. Schwarz-Weiß ist ein Klassiker, der zu jedem Outfit passt. Entsprechend groß ist auch die Anzahl der verschiedenen Formen. Klassische Formen in dunkler Optik kennzeichnen den Dark Colours-Trend und schmücken auch bei offizielleren Anlässen. Dunklere Gläser vollenden auch den Camouflage & Wood-Look, bei dem sich gedeckte Töne und Camouflage-Muster mit edlen Holzoptiken vereinen“, beschreibt Luisa Göttlich die Trends bei Tom Tailor Eyewear. Dass eine Sonnenbrille mehr als nur ein modisches Accessoire ist, sondern auch Schutzfunktionen hat, sorgt ebenfalls für Trends. „Es werden zunehmend polarisierte Sonnenbrillen nachgefragt. Durch ihre speziellen Brillengläser verhindern sie störende Lichtreflexe und Spiegelungen, wie sie etwa bei Schattenwurf oder Nässe auf der Fahrbahn entstehen und Autofahrer empfindlich stören können“, ergänzt Nicola Kahle, gelernte Augenoptikerin und Expertin für Augengesundheit bei Mister Spex. Auch ginge die Entwicklung immer mehr zu verglasten Sonnenbrillen, wollten Brillenträger doch häufig auch ihre Sonnenbrille in der geeigneten Sehstärke. Auch wenn die Nachfrage zunimmt, ist dies noch ein großes, noch wenig genutztes Feld. „40 Millionen Menschen hierzulande tragen eine Korrektionsbrille, doch nur 18 Prozent von ihnen besitzen eine entsprechende Sonnenbrille. Das ist ein völlig unnötiges Risiko, schließlich können Sonnenbrillen unproblematisch mit Korrektionsgläsern ausgestattet werden“, weiß Kerstin Kruschinski. Die anderen, so die Sprecherin des Kuratoriums Gutes Sehen, sähen mit ihrer Sonnenbrille unzureichend oder setzten sich ungeschützt der Sonnenstrahlung aus. Jeder vierte trage aus Unwissenheit oder Bequem-lichkeit nie eine Sonnenbrille, das seien 14,5 Millionen Menschen. Die für uns unsichtbaren UV-Strahlen lassen Augen und Augenpartie schneller altern. Zudem können sie Hautkrebs und schmerzhafte Entzündungen der Hornhaut, man spricht auch von ‚Augen-Sonnenbrand’, verursachen. Unbemerkt können UV-Strahlen so bleibende Schäden im Auge nach sich ziehen, wie beispielsweise Veränderungen der Netzhaut, die scharfes Sehen in der Nähe unmöglich machen oder die Eintrübung der Augenlinse. Mit neuen Materialien stellen sich auch die Hersteller auf die gestiegenen Ansprüche und Funktionen ein. „Die neuen Materialien für Sonnen- und Korrektionsbrillen steigern den Tragekomfort“, kann Rosemarie Scherer bestätigen, „extrem leichte Modelle sind besonders angenehm zu tragen. Ein geringe Gewicht von nur 16 Gramm wird durch den Einsatz neuer Materialien möglich, die früher in der Medizintechnik eingesetzt wurden.“ Um generell den Sonnenschutz zu gewährleisten – einen ausreichenden UV-Schutz erkennt man am CE-Zeichen beziehungsweise UV 400 – sollte die Sonnenbrille bis zu den Augenbrauen reichen und die Augenpartie bis zum Rand des Gesichts bedecken. Allen Trends zum Trotz, sollten auch Gesichts- und Brillenform zueinander passen, was aber bei der großen modischen Bandbreite kein Problem ist. „Eine passende Sonnenbrille schmeichelt den Proportionen des Gesichts“, weiß Scherer. So wählen Menschen mit rundlichen Gesichtern bevorzugt eckige Modelle. Runde Sonnenbrillen passen zu markanten, eckigen Gesichtsformen. Für Menschen mit einer ehen ovalen Gesichtsform ist die Auswahl am größten. Die Proportionen sind so harmonisch, dass jede Sonnenbrillenform geeignet ist.“ Soll es im Urlaub sportlich zugehen, gehören „Sportsonnenbrillen“ unbedingt ins Gepäck. „Bei der Comptoir Collection sind die Gläser genau auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten“, sagt Florian Flach, Sprecher für den französischen (Sport)Sonnenbrillenhersteller Bollé, über die auf Radfahren, Golfen, Tennis, Wasser- und Bergsport angepassten Brillen. So schützen die maritimen Modelle besonders bei störenden, an der Wasseroberfläche entstehenden Blendeffekten. „Für eine bessere Wahrnehmung verstärkt das Tennisglas das optische Gelb des Balles und das Golfglas Grünkontraste des Fairways sowie des Greens. Cycling-Modelle sind der Haltung beim Radfahren angepasst und besitzen, wie auch weitere Modelle für Ausdauersportarten, hydrophile Thermogrip-Einsätze für einen festen Halt der Brille“, so Flach. Sonnen- wie Sportsonnenbrillen sind längst auch kein Sommersaison-befristetes Thema mehr, sondern modisch wie gesundheitlich ein ganzjähriger Trend. „An 365 Tagen im Jahr sind unsere Augen der UV-Strahlung ausgesetzt“, sagt Kerstin Kruschinski. „Die Belastung hat sich durch regelmäßige Urlaube im Süden und einen sonnenorientierten Lebensstil in den letzten Jahrzehnten in Deutschland nahezu verdoppelt. Besonders unterschätzt wird die Intensität der Sonne im Frühjahr. So ist die UV-Strahlung im April bereits so stark wie im August.“ So muss auch eine Sportsonnenbrille nicht nach dem Sommer im Schrank verschwinden. „Eine für Wassersportler geeignete Brille mit Polarisationsfilter eignet sich beispielsweise auch fürs Skifahren, da auch Schnee stark blendet“, untermauert Rosemarie Scherer die Investition in eine der aktuellen Sportsonnenbrillen.

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