Produktionen des Kinojahres 2017 Französische Filmtage in Beuel

BONN · Die Französischen Filmtage 2018 in der Neuen Filmbühne in Beuel zeigen vom 4. bis 18. Juli zwölf Produktionen. Einige kommen direkt von Filmfestivals aus Cannes und München nach Bonn.

 Eröffnet werden die Französischen Filmtage 2018 am Mittwoch, 4. Juli, mit „Monsieur et Madame Adelman“ von Nicolas Bedos, der zugleich auch die Hauptrolle des legendären Schriftstellers Victor Adelman spielt. Dessen Beerdigung ist der Ausgangspunkt, um die wechselvolle Geschichte eines Paares voller Liebe, Eifersucht, Alltag und Affären zu erzählen. Adelmans Witwe Sarah (Doria Tillier) nimmt die Zuschauer mit in die 1970er Jahre, wo alles begann.

Eröffnet werden die Französischen Filmtage 2018 am Mittwoch, 4. Juli, mit „Monsieur et Madame Adelman“ von Nicolas Bedos, der zugleich auch die Hauptrolle des legendären Schriftstellers Victor Adelman spielt. Dessen Beerdigung ist der Ausgangspunkt, um die wechselvolle Geschichte eines Paares voller Liebe, Eifersucht, Alltag und Affären zu erzählen. Adelmans Witwe Sarah (Doria Tillier) nimmt die Zuschauer mit in die 1970er Jahre, wo alles begann.

Foto: Christophe Brachet

Wer das Kino liebt, schaut schon seit Jahren begehrlich nach Westen – herüber zu unseren Nachbarn rund um Paris, denen die Balance zwischen Niveau und Popularität mit geradezu spielerischer Leichtigkeit gelingt. Wie sie das machen, zeigen nun auch die Französischen Filmtage in Bonn, die vom 4. bis 18. Juli in der neuen Filmbühne in Beuel ein Dutzend neuer Produktionen vorstellen. Einige davon kommen direkt aus Cannes und München nach Bonn. Neu ist in diesem Jahr ein zweiwöchiges Schulkinofestival, das vom 2. bis 13. Juli eine Auswahl von sieben Filmen präsentiert.

Eröffnet werden die Französischen Filmtage 2018 mit „Monsieur et Madame“ von Nicolas Bedos, der zugleich auch die Hauptrolle des legendären Schriftstellers Victor Adelman spielt. Dessen Beerdigung ist der Ausgangspunkt, um die wechselvolle Geschichte eines Paares voller Liebe, Eifersucht, Alltag und Affären zu erzählen. Adelmans Witwe Sarah (Doria Tillier) nimmt die Zuschauer mit in die 1970er Jahre, wo alles begann. Im Anschluss an den Film laden die Organisatoren des Festivals zum Eröffnungsempfang.

Filme über Beziehungen

„Ava“ von Léa Mysius ist einer der beliebtesten französischen Festival-Filme. Die 13-jährige Titelheldin (Noée Abita) verbringt die Sommerferien am Atlantik. Nichts ist mehr wie sonst, denn Ava wird bald ihr Augenlicht verlieren. Als sie einen großen schwarzen Hund stiehlt, der eigentlich einem jungen Mann auf der Flucht gehört, beginnt für sie ein Abenteuer. Weiter geht es mit „Marvin“ von Anne Fontaine. Sie erzählt von einem jungen Mann (Finnegan Oldfield), der aus der Enge der Provinz ausbricht, um sich am Pariser Theater mit Hilfe von Isabelle Huppert (die sich selbst spielt) neu zu erfinden.

Einen amüsant-geistreichen Schlagabtausch bietet Daniel Auteuils Komödie „Amoureux de ma femme“. Eigentlich ist Daniel glücklich mit Isabelle (Sandrine Kiberlain) verheiratet. Doch als sein bester Freund, gespielt von Gérard Depardieu, zum Abendessen Emma (Adriana Ugarte) mitbringt, beginnt sich das amouröse Karussell zu drehen.

Thriller und Flüchtlingsdrama

Einen thematischen Kontrast dazu setzt „Le Maître est l’enfant“ – ein Dokumentarfilm über eine Montessori-Vorschule. Und dem Beitrag „Le Semeur – Das Mädchen das lesen konnte“ liegt die autobiografische Erzählung der südfranzösischen Bäuerin Violette Ailhaud zugrunde. Sie und ihre Freundinnen sind 1851 gerade im heiratsfähigen Alter, als alle Männer ihres Bergdorfs in den Pyrenäen von Napoleons Soldaten verschleppt werden. Doch mit vereinten Kräften erledigen die jungen Frauen die Arbeiten eines Jahres eben selbst.

In dem Thriller „Jusqu’à la Garde“ versucht ein Junge nach der Scheidung seiner Eltern, eine weitere Eskalation zu verhindern. Ein ernstes Thema greift auch der Dokumentarfilm „12 Jours“ von Raymond Depardon auf. Denn dies ist die Frist, innerhalb derer in Frankreich ein Psychiatriepatient nach der Zwangseinweisung eine Anhörung vor Gericht bekommen muss. Aktuell und zeitkritisch geht es mit „Une saison en France“ von Mahamat-Saleh Haroun weiter: einem Drama über eine afrikanische Flüchtlingsfamilie in Frankreich. In „L’Apparition“ untersucht der Journalist Jacques (Vincent Lindon) im Auftrag des Vatikans eine Marien-Erscheinung. Bei seinen Recherchen stößt er auf Details, die mit seiner eigenen Geschichte zu tun haben.

Die belgisch-französische Komödie „Je me tue à le dire“ von Xavier Seron um einen verunsicherten Elektromarkt­Angestellten und seine eigentlich dem Tode geweihte Mutter bietet Independent Kino voll schwarzem Humor. Und mit „La Villa“ (Das Haus am Meer) von Robert Guédiguian endet das Bonner Festival am 18. Juli. Der Film hat alles, was das französische Kino verspricht: eine berührende Familiengeschichte, wunderschöne Landschaften, Charakterköpfe und einen tieferen gesellschaftlichen Grund.

Info: Neue Filmbühne, Friedrich-Breuer-Straße 68, Eintritt: 7,50 / 6,50 Euro, Festivalpass: 45 Euro), Tel. (0228) 46 97 90; www.frz.filmtage-bonn.de

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