Fernsehkritik Der Kölner Tatort deckt ein dunkles Geheimnis auf

Köln · Ein dunkles Familiengeheimnis ist Gegenstand des TV-Krimis am Sonntagabend. Im Kölner Tatort „Familien“ stoßen schicksalhafte Begegnungen auf gefährdete Beziehungen.

Sandra Fröhlich (Claudia Geislar-Bading) und ihr Sohn Kaspar (Anton von Lucke) sprechen über die entführte Charlotte.

Sandra Fröhlich (Claudia Geislar-Bading) und ihr Sohn Kaspar (Anton von Lucke) sprechen über die entführte Charlotte.

Foto: Tatort

Schreckliches Ende eines Junggesellenabschieds: Der zukünftige Bräutigam und junge Vater wird auf dem Heimweg von einem Auto überfahren. Er ist sofort tot. Neben ihm ein Beutel mit 500.000 Euro. Was ist geschehen? Wie kam der junge Mann an so viel Geld?

Die Kölner Hauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) haben ein kompliziertes Gewebe aus familiären Beziehungen und schicksalhaften Begegnungen zu entwirren. Es bleibt nicht bei dem Mord, es geht plötzlich um eine Entführung. Charlotte Ritter ist weg. Die Abiturientin und Einserkandidatin träumt vom Studium an einer Eliteuniversität in den USA und hat die Zulassung schon in der Tatsche.

Da wird sie gekidnappt. Und es gibt ein dunkles Familiengeheimnis, das unmerklich seine Finger ausstreckt. Für Ballauf und Schenk wird nach und nach klar. Unter der Oberfläche ist nichts, wie es zu sein scheint. Und wie so oft in solch einem Falle, gärt es dort zu einem gefährlichen Gebräu, das sich irgendwann schlagartig Luft macht. So auch in diesem Krimi von Autor Christoph Wortberg, der schon für den Tatort „Nachbarn“ von 2017 verantwortlich zeichnete.

Regisseurin Christine Hartmann verdichtet die Kölner Tatortfolge zu dem Psychogramm einer Familie, die mit den üblichen Wünschen und Träumen der gesellschaftlichen Mitte ausgestattet ist und an sich gar nichts besonders an sich hat. Alles, was passiert, hätte auch anders passieren können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort