Festival Das ist das Programm von "Over the Border" 2019

Bonn · Das Bonner „Over the Border“-Festival 2019 mit starkem und buntem Programm. Auch wenn das vollständige Programm noch nicht feststeht, konnte Manuel Banha doch schon einen ersten Überblick geben.

Wenn in Bonn die Klänge der Welt ertönen und sämtliche Grenzen zu fallen scheinen, dann ist es wieder Zeit für das „Over the Border“-Festival. In gerade einmal drei Jahren hat es Organisator Manuel Banha geschafft, die Reihe als essentiellen Bestandteil des Kulturlebens in der Bundesstadt zu etablieren – eine Vielzahl von musikalischen Höhepunkten in den vergangenen Jahren hat dies ein ums andere Mal unterstrichen.

2019 soll nun aber noch bunter, noch vielfältiger und noch aufregender werden: Bei der Pressekonferenz im UN-Sekretariat für das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung, das erneut als Pate für das Festival zur Verfügung stand, stellte Banha am Montag einige Leckerbissen vor, die den Anspruch von „Over the Border“ eindrucksvoll zementierten.

Auch wenn das vollständige Programm noch nicht feststeht, konnte Banha doch schon einen ersten Überblick geben – und der konnte sich sehen lassen. So wird mit Gentleman der wohl wichtigste deutsche Reggae-Künstler ins Telekom-Forum kommen, um zusammen mit seiner Band The Evolution die Menge zu euphorisieren. Auch auf Jamaika durchaus respektiert, ist Gentleman seit nunmehr 25 Jahren fester Bestandteil der Szene, spätestens seit seiner Teilnahme an „Sing meinen Song“ aber auch darüber hinaus ein Begriff.

Crossover-Geiger Ara Malikian

Damit dürfte er der wahrscheinlich bekannteste Name des Festivals sein, doch wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt haben, muss das nichts heißen. Ganz im Gegenteil. Wirklich groß dürfte zum Beispiel auch das Konzert von Crossover-Geiger Ara Malikian werden, der im Carlswerk Victoria in unmittelbarer Nachbarschaft zum E-Werk für einen fulminanten Abend sorgen dürfte. „In Bonn fehlte uns dafür einfach die Location, so dass wir ausnahmsweise mal nach Köln ausweichen“, betonte Banha. Ma-likian selbst, der an diesem Vormittag extra auf dem Weg von Bulgarien über Spanien in die USA einen Zwischenstopp in Bonn eingelegt hatte, freute sich derweil sehr, bei „Over the Border“ dabei sein zu können.

„Die Idee der freien Grenzen ist das Thema meines Lebens“, erzählte der gebürtige Libanese mit armenischen Wurzeln, der 2019 erstmals eine Deutschland-Tour machen wird, während er in London die Royal Albert Hall füllen dürfte. „Als ich mit 15 Jahren ein Stipendium für die Hochschule für Musik und Theater Hannover erhielt, durften meine Eltern mich nicht begleiten, weil sie keine Visa erhielten. Ich hatte dagegen das Glück, später frei reisen zu können und auf diese Weise Zugang zu anderen Kulturen zu erhalten. Das ist bis heute das Wichtigste für mich. Ich wünschte, ich könnte hundert Leben leben, um all dem gerecht zu werden und noch viel mehr kennenzulernen.“

Auch in anderer Hinsicht überschreitet „Over the Border“ kontinuierlich Grenzen. Mit dem Auftritt von Quadro Nuevo und Vollgas Connected zum Beispiel: Das herausragende Weltmusik-Quartett, das 2016 zusammen mit Cairo Steps eines der beeindruckendsten Konzerte des Jahres darbot, kooperiert diesmal mit einer Band, die Inklusion lebt und aus einer Initiative hervorgegangen ist, die junge Menschen mit Behinderung zu Musikern auszubilden.

Außerdem bestätigt sind bereits die französische Elektro-Formation General Elektriks, die Swing-Punk-Combo Botticelli Baby, der sich mit uralten Instrumenten westafrikanischer Jäger beschäftigende Mu Mbana, die Surfer-Folk-Band Impala Ray, der Singer-Songwriter Jo Laureys, die Neo-Balkanbrass-Truppe Rasga Rasga und das Cumbia-Hip-Hop-Kollektiv Sidi Wacho. Ein bunter Mix mit Musik, die man unbedingt kennenlernen sollte.

Und es kommt noch mehr, verspricht Organisator Banha. „Wir sind mit ein paar Künstlern noch in Verhandlungen. Auf jeden Fall planen wir einen kreolischen Frauenabend und einen Auftritt der Local Ambassadors.“

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