„Gartenbild“ Bonn bekommt Gemälde von August Macke

Bonn · August Mackes „Gartenbild“ von 1911 gehörte einst der WestLB und geht nun ans Kunstmuseum Bonn. Dort wird es vorerst im Erweiterungsbau des Macke-Hauses gezeigt, der am 3. Dezember eröffnet wird.

Das Kunstmuseum Bonn freut sich über einen prominenten Neuzugang: Das Land NRW überlässt dem Museum August Mackes farbenprächtiges Gemälde „Gartenbild“ als Dauerleihgabe. „Als echte Dauerleihgabe“, wie Intendant Stephan Berg freudig betont und verkündet. Er präsentierte das im Landesbesitz befindliche Bild bereits in der spektakulären Schau „August Macke und Franz Marc – Eine Künstlerfreundschaft“ (2014/15). Das Gemälde zeigt den Garten von Mackes Bonner Wohnhaus.

„Das Bild hat eine interessante Geschichte“, erläutert Berg. Es gehörte zu den wertvollsten Kunstwerken – Berg taxiert es auf 1,5 bis zwei Millionen Euro – der Pleite gegangenen WestLB, deren Besitz in die Portigon AG überging. Der versuchte freie Verkauf der Kunstsammlung hatte bundesweite Proteste ausgelöst, denn die Arbeiten waren für die Landesbank einst mit Steuergeldern angekauft worden. Es drohte zudem die Zerschlagung einer landeseigenen Kunstsammlung mit Werken vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Nach langen Verhandlungen entschied das Land NRW, einen Teil der Werke für rund 30 Millionen Euro von der Portigon AG zu kaufen.

Das Land habe, so Berg, eine Stiftung für die Kunstwerke gegründet, die organisatorisch an die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf angedockt sei. Bei dieser Stiftung können sich nordrhein-westfälische Museen um Kunstwerke bewerben. Das Kunstmuseum Bonn wünschte sich den Macke, außerdem Arbeiten von Thomas Huber und Imi Knoebel, die allesamt ins Profil der Bonner Sammlung passen. Berg erhielt einen Zuschlag für alle drei Werke.

Für den Macke hatte sich übrigens auch das Macke-Haus beworben. Es kam nicht zum Zug, darf aber im Erweiterungsbau, der am 3. Dezember eröffnet wird, mit dem „Gartenbild“ punkten. Und es nach der Erstpräsentation die nächsten eineinhalb bis zwei Jahre behalten. Dann wird es dauerhaft im Kunstmuseum Bonn gezeigt.

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