Freizeitpädagoge Udo Brüsselbach über Respekt, soziale Bildung und die Angebote in Witterschlick und Alfter

witterschlick · Ein Mädchen hört Lenas Hit "Satellite" auf You tube, ein paar Jungs beschäftigen sich mit Computerspielen, andere spielen am Tischkicker. Und mittendrin Udo Brüsselbach. Im Kinder- und Jugendtreff "Jump" im Keller des Witterschlicker Pfarrheims kümmert sich der 51-jährige Pädagoge um den Nachwuchs. Jetzt bekam er Besuch von den Mitgliedern des Alfterer Ausschusses für Kinder, Jugend, Senioren und Soziales, die sich über seine Arbeit und die Wünsche der Kinder informierten.

 Am Kickertisch: Udo Brüsselbach im "Jump"-Jugendzentrum in Witterschlick.

Am Kickertisch: Udo Brüsselbach im "Jump"-Jugendzentrum in Witterschlick.

Foto: Roland Kohls

Was wünschen Sie sich von den Politikern?

Udo Brüsselbach: Die Politik hat schon geholfen, eine zweite Stelle einzurichten. Diese haben wir 2010 bekommen, unter anderem für die Mädchenarbeit.

Sind Sie mit den Räumen zufrieden?

Brüsselbach: Wir sind gut ausgestattet. Das Café Kick in Alfter wird zurzeit renoviert.

Es gibt also gar keine Probleme?

Brüsselbach: Es könnten mehr Kinder kommen. Durch den Ausbau der Nachmittagsbetreuung an den Schulen haben die Kinder immer weniger Freizeit. Sie kommen dann gar nicht mehr oder erst am späten Nachmittag zu uns. Es gibt aber viele Kinder, die Förderung benötigen, auch in der Freizeit.

Welchen Einfluss wird eine Gesamtschule in Alfter auf Ihre Arbeit haben?

Brüsselbach: Ich hoffe, dass wir in der Wahrnehmung nicht hinten runterfallen. Auch bei uns findet Bildung statt: soziale Bildung.

An wen richtet sich Ihr Angebot?

Brüsselbach: An Kinder von sieben bis zwölf Jahren und an Jugendliche von 13 bis 20 Jahren. Es ist egal, welche Hautfarbe sie haben und welcher Religion sie angehören. Sie sollen wissen: Hier ist unser Haus. Hier können wir spielen, chillen, für wenig Geld etwas essen oder trinken. Kurz: Sie sollen sich wohlfühlen.

Wie viele Kinder kommen jeden Tag?

Brüsselbach: Von den Jüngeren zehn bis 15, von den Älteren etwa 20.

Sind Sie für Ihre Schützlinge eher Chef oder Kumpel?

Brüsselbach: Ich nehme die Kinder ernst, sie sind genauso Persönlichkeiten wie Erwachsene. Ich bin Ansprechpartner, Kumpel und Erzieher. Für viele Kinder bin ich einfach "der Udo". Ich achte aber genau darauf, dass durchs Duzen der Respekt nicht verlorengeht. Und ich achte darauf, dass Regeln eingehalten werden.

Welche sind das?

Brüsselbach: Ich toleriere keine Beleidigungen, ich verlange gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt. Hier bekommen auch Kinder ihren Raum, die in der Schule Außenseiter sind.

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