Werbung und Realität: Etwas mehr Speed bei Internetanschlüssen

Berlin/Bonn · In der Werbung wird oft viel versprochen, was sich nicht halten lässt. Das gilt auch fürs Internet: Oft fließen die Daten dann doch viel langsamer als behauptet. Aber immerhin - es wird besser.

 Zu Hause ist das Internet oft langsamer als versprochen. Foto: Rolf Vennenbernd

Zu Hause ist das Internet oft langsamer als versprochen. Foto: Rolf Vennenbernd

Foto: DPA

Die Abweichung zwischen beworbener und tatsächlicher Geschwindigkeit von Internetanschlüssen ist im Durchschnitt leicht rückläufig. Während im zweiten Halbjahr 2012 nur 69 Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte der mit dem Anbieter vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate erreichten, waren es im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres 77 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesnetzagentur in ihrem Abschlussbericht zu einer bundesweiten Kampagne mit mehr als 150 000 Messungen.

Allerdings nahm der Anteil der Nutzer, die die volle vermarktete Datenübertragungsrate oder mehr erreichten, laut der Studie im verglichenen Zeitraum von 19 auf 16 Prozent ab.

Wie schon 2012 wurden die größten Abweichungen zwischen der als maximal möglich in Aussicht gestellten und tatsächlich erreichten Geschwindigkeit in den obersten Bandbreitenklasse gemessen: Und zwar bei Kabelanschlüssen mit 50 bis 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und bei LTE-Anschlüssen mit 25 bis 50 Mbit/s. Bei DSL-Anschlüssen ergaben sich die größten Abweichungen in der Bandbreitenklasse von 8 bis 18 Mbit/s.

Die geringsten Abweichungen traten den Angaben nach in der untersten Bandbreitenklasse von bis zu 2 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) auf - über alle Technologien, Anbieter und Tarife hinweg.

Auf Basis der unter http://initiative-netzqualitaet.de erreichbaren Mess-Seite plant die Bundesnetzagentur, ein ständig nutzbares Messsystem für Verbraucher einzuführen. Dieses soll sowohl Messungen an Festnetz- als auch an Mobilfunkanschlüssen erlauben.

Dass die von den Providern beworbene Bandbreite in der Praxis oft nicht erreicht wird, hatte bereits die erste Messreihe der Bundesnetzagentur im Jahr 2012 ergeben. Seit Anfang Mai 2012 müssen Provider schon vor Vertragsabschluss die am Wohnort erreichbare Mindestgeschwindigkeit angeben.

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