Fehlerfrei schreiben Warum Textprogramme Rechtschreibkenntnisse nicht ersetzen

Tübingen · Die meisten Texte werden heute an Smartphone, Tablet oder Computer verfasst. Praktisch, denn mit den Schreibprogrammen der Geräte lassen sich gleich Autokorrekturen durchführen. Kommt es auf Rechtschreibkenntnisse jetzt also nicht mehr an?

 Auch zukünftig sollten Schüler noch Rechtschreibung lernen. Denn auf Rechtschreibprogramme ist kein absoluter Verlass. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Auch zukünftig sollten Schüler noch Rechtschreibung lernen. Denn auf Rechtschreibprogramme ist kein absoluter Verlass. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Foto: Sebastian Gollnow

Wie gut funktioniert die automatische Schreibfehlerkorrektur von Smartphones? Detmar Meurers, Professor für Computerlinguistik an der Universität Tübingen, schreibt: „Die Identifikation von Fehlern ist in den letzten Jahren besser geworden, liegt aber weiterhin weit entfernt davon, dass man sich gänzlich darauf verlassen könnte.“

Trotz neuer Machine-Learning-Verfahren würden immer noch nur etwa zwei Drittel der Fehler erkannt. Richtig gut seien die Systeme nur bei bestimmten Arten von Fehlern. Es komme oft auf den sprachlichen Kontext an.

Auch wenn das System anschlägt, sind Rechtschreibkenntnisse hilfreich. Schließlich schlagen die Programme meist Alternativen vor, zwischen denen man sich entscheiden muss. Das könnten uns die Assistenten in absehbarer Zeit nicht abnehmen, schreibt Meurers.

Nach Überzeugung des Computerlinguisten wird in vielen Bereichen in Zukunft mündliche Spracheingabe zum Standard werden, etwa bei Navis. Soll aber Komplexes ausgedrückt werden, bleibt das geschriebene Wort unverzichtbar.

(dpa)
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